Mit etwas Glück (siehe VMM U12) haben wir uns doch noch für das Ausscheidungsturnier der NRW-MM U12 qualifiziert. Da es sportlich schon auf der Verbandsebene nicht klappte, hat man sich unter den besten Mannschaften Nordrhein-Westfalens, keine Chancen aufs Weiterkommen eingestanden. So konnte man beim sonnigen Wetter, bester Laune und ohne Druck, der übermächtigen Konkurrenz stellen.

Runde 1

Das Turnier begann mit ca. 30 min. Verspätung gegen SF Heinsberg. Eine Kuriosität am Rande dieser Begegnung: Paul und Marc (Gebrüderpaar) an Brett 2 und 3 spielend, mussten gegen das Geschwisterpaar Penners antreten (eineiige Zwillinge). Diese Vergleich ging mit 2:0 an Paul und Marc. Mit einem weiteren Sieg von Lars ging nach dem Verlust von Luca das Spiel mit 3:1 für uns aus. Ein super Einstand, den man nicht unbedingt erwartet hatte.

Runde 2

Nächste Gegner die SG Porz, eine Schachhochburg. Dies bekam vor Wochenfrist auch unsere erste Mannschaft in der Oberliga (dritt höchste deutsche Spielklasse) zu spüren. Diese Begegnung gestaltete sich spannend. Nachdem Luca und Marc ihre Spiele verloren und Paul gegen einen 1148-ger (Schröter, seine einzige Niederlage im gesamten Turnier) gewann, stand es 2:1 gegen uns. Aber die Partie von Lars gegen Ramien (1237) lief noch. Und Lars stand bei stark reduziertem Material in aussichtsreicher Position und drohte das „Ding“ zu gewinnen. Sein Gegner merkte es auch und bot ein ums andere Mal Remis an. Mit nur wenigen Minuten auf der Uhr erlag Lars schließlich dieser Verlockung und die Niederlage war besiegelt. Trotzdem eine sehr gute Leistung gegen einen Meisterschaftsaspiranten.

Runde 3

Runde 3 bescherte uns Brackel, eine aus dem Verband uns nicht unbekannten Gegner. Leider bestätigte Brackel sein Ergebnis von der VMM und siegte mit 3:1. Einzige Sieger war Lars gegen Strack (982).

Runde 4

Runde 4 verhieß nicht Gutes, denn Gütersloh trat mit mit drei 1100 an den ersten drei Brettern an. Das Zahlen alleine keine Spiele gewinnen und unsere Jungs dieses Niveau auch mittlerweile erreicht haben, hat diese Vergleich eindrucksvoll bewiesen. Ein sehenswerter Mattangriff von Lars und eine der besten Verteidigungsleistungen von Paul (Gegner hat Material für Angriff geopfert) sicherten uns 2 Punkte, die in der Endabrechnung zum Unentschieden reichten.

Runde 5

Noch ein Sieg! In der Runde 5 wurde Luca endlich für seine Mühen belohnt. Mit der Vorgabe von einem Sieg in gesamten Turnier bemühte sich der erst 7-jährige gegen übermächtige Konkurrenz bis dahin vergeblich. Gegen Billerbeck schlug seine Stunde. Mit einer Drohung gegen den Turm seines Kontrahenten, für welchen nur sein Freibauer auf dem Brett zu existieren schien, setzte Luca diesen einzügig Matt. Nachdem Lars und Paul, die beiden Topscorer, sich ebenfalls in die Siegerliste eintragen ließen, stand mit 3:1 ein weiterer Sieg fest. Platz 10 und noch zwei Runden.
Was zu beginn jenseits aller Vorstellungen schien, die Qualifikation für die Endrunde, rückte in greifbare Nähe. Ein heißer Kampf um vier Plätze hinter den weit enteilten SF Gerresheim und SG Porz.

Runde 6

Die Vorschlussrunde war an Spannung kaum zu überbieten. Die beiden etwas schwächer in Turnier agierenden Marc und Luca spielte wie entfesselt und gewannen ihre Partien deutlich. Ein 2:0 Zwischenstand und die bis dahin überragend spielenden Lars und Paul spielten noch. Lars stand mit schwarz in einem Sizilianer solide bis gut, Paul mit Materialvorteil aber offenem König auf Messers Schneide. Ein Bauernraub mit anschließendem Leichtfigurverlust ließ Lars die Waffen strecken. Zum Entsetzen aller baute Paul seinen Materialvorteil, auf Kosten eines tödlichen Turmspießes – Dame/König aus und ging im weiterem Verlauf ein. Sehr, sehr schade. Es wurde wie es sich am Ende zeigte ein bitteres Unentschieden (bei 3 Punkten für einen Sieg).

Runde 7

In Runde 7 ging es dann um Alles oder Nichts. Auch nach dem Remis aus Runde 6 war noch ein Platz unter den ersten sechs möglich. Das Gerede vom Anfang „wir wollen, dass jedes Kind wenigstens ein Sieg erringt“ war längst vergessen. Nach den tollen Leistungen die die „jungen Giganten“, wie es der Vorsitzender zu sagen pflegt, geleistet haben, wollten wir das Unmögliche.
Und es begann verheißungsvoll. Marc stand schon nach kurzer Zeit mit einem Lächeln auf, 1:0.

Sein Bruder stand ebenfalls auf, ohne zu lächeln. Turm und Figur weniger lassen da wenig Raum für solch Gemütsäußerungen, 1:1. Luca, mit zwei Siegen und 100% über dem Soll (super Leistung) wollte nicht übertreiben und gab sich in verlorener Stellung geschlagen, 1:2. Und wiederum hing es vom Lars ab, ob es ein Remis oder eine Niederlage wird. Gegen eine Übermacht in Form von 1453 DWZ sah es nach einem Figureneinsteller des Gegner sehr gut aus. Als dieser dann „All in“ ging und die Stellung verkomplizierte, verlor Lars die Übersicht und landete mit einer Mehrfigur in einem Bauernendspiel. Allerdings hatte er von diesen drei weniger. Sein Routinier gegenüber verstand es sehr gut die Bauern in Szene zu setzen und drohte kurz darauf an zwei Flügeln durchzubrechen, was Lars zu Aufgabe bewog, 1:3.

Mir 13 Punkten und damit 13-ter von 20, mit 3 Zählern mehr wäre es der 6-te Platz gewesen, ein Riesenergebnis! Mit dieser Truppe sind wir in nächsten Jahr auf jeden Fall im NRW-Finale dabei.

Tabelle folgt.