2013_Witten300x300 Fünf Mann, ergänzt durch einen Ehemaligen, Lars Kasüscke, zu dem man noch einen engen Kontakt pflegt und Sophia Zobiegala, die noch immer unschlüssig ist, ob Schach überhaupt etwas für sie ist, starteten wie jedes Jahr nach Witten.
Das dort ausgetragene Turnier ist bestens organisiert und rege besucht. Außerdem sind Kinderturniere, seit dem Wegfall des Grande-Prix Cups, rar gesät und so nimmt man was man kann um ein bisschen Turnieratmosphäre zu schnuppern und sich zu vergleichen.

Da Witten nicht so viele Schach spielende Schulkinder hat, um ein solches Turnier voll zu bekommen, ist der Wittener Schulschachcup in ein offenes Blitzturnier eingebettet. Das besondere daran ist, dass alle Altersklassen gegeneinander gelost werden können und erst in der Endabrechnung auseinander dividiert werden. Diese Modus ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, bewährt sich aber seit Jahren, weil sich recht schnell die „Spreu“ vom „Weizen“ trennt.
Nichtsdestotrotz ergeben sich schon „komische“ Paarungen in den ersten Runden.
Da treffen z.B a4-, h4-Spieler, gegen ausgewiesene Najdorf-Experten, gegeneinander. Erstaunlicherweise dauern solche Partien gewöhnlich länger, als solche zwischen absoluten Anfängern und Schäfer-Matt-Spielern, die nach vier Zügen zu Ende sind.

Unser Teilnehmer starteten in folgenden Klassen:
U 9 – Sophia
U10 – Luca und Dogukan
U12 – Paul
U14 – Lars, Mark
U16 – Leon

Speziell bei den Kleinen gab es erfreulicherweise viele Klassen, wie U7, U8, U9, U10 und somit am Ende viele lachende Kinderaugen, die mit einem Erfolg beflügelt, Blut geleckt haben und dem Schach vielleicht erhalten bleiben.
Das mit dem Lachen ist so eine Sache.
Sophia, die aufgrund der oben beschriebenen Auslosungproblematik der ersten Runden nach der Dritten, tränen aufgelöst mit 0 Punkten nie wieder spielen wollte und am Ende die U 9 gewann ist ein Beleg dafür, wie wichtig die positiven Stimuli sind. Sensationell!

Luca und Doguka in der U 10 wollten Sophia nicht nachstehen und krallten sich ebenfalls die Plätze 1 und 2. Zwischen den beiden hat sich eine gesunde Rivalität entwickelt und die Reihenfolge der beiden ändert sich vom Turnier zu Turnier. Diesmal hatte Luca die Nase vorn. Ganz vorn!

Schwergewicht Paul, unser Teilnehmer an den Deutschen 2013, legte erwartungsgemäß los wie die Feuerwehr. 1, 2, 3, 4 und dann ein Dämpfer. Er verlor, wie sich in der Nachbetrachtung des Turniers herausstellte, gegen Florian Stricker, den Sieger des Gesamtturniers und seines Zeichens ein 1947-DWZ ler. Die nächsten beiden Runden verbuchte er dann auf seiner Haben-Seite, in der letzten gegen seinen Bruder und wurde Erster der U 12 und gesamt Zweiter.

Unser U 14-ner Marc und Lars setzten sich zu Beginn locker durch bis die ersten Stolpersteine kamen. Für Lars wurde es ärgerlicherweise Paul in der Vierten und für Mark Florian Stricker in der Fünften.
Lars kämpfte sich anschließend tapfer bis zu siebten Runde wieder an die Spitze und hatte mit einem Sieg in der letzten Runde die Chance die Klasse zu gewinnen. Die Partie habe ich bis zu einem deutlichen Vorteil von ihm gesehen und bin dann zu den anderen Tischen. Zu meiner Verwunderung sah ich kurze Zeit später die Gegnerin das Ergebnis melden gehen. Der Sieger geht meist melden also ein 0-1??
Die Antwort von Lars kam prompt und trocken: Dameneisteller!
Elfmeter verschossen. Schade.

Nach der Niederlage reichte es immerhin noch zu Platz 3. Marc hatte jetzt bei einem Sieg, durch den Verlust von Lars, die Chance erster zu werden. Auch ein Remis würde reichen! Es kam wie es kommen musste. Erstens wurde er gegen Paul, seinen Bruder, gelost und zweitens gibt es bei den keine Gnade. Es geht schließlich um die Vorherrschaft. Er verlor und wurde ehrenhafter zweiter.

Einzig in der U 16 holten wir keine Pokale. Leon spielte ein gutes Turnier und wird immer besser. Der vierte Platz ist für diese Klasse eine super Ergebnis. Seine Leistungskurve zeigt steil nach oben.
Ein Riese erwacht.

Alles in Allem ein Ergebnis, das nicht zu toppen ist. Aber das habe ich schon 2011 gedacht.
Mal sehen, vielleicht geht noch was.