4. Mannschaft

Im ersten Einsatz der Saison zeigt die vierte Mannschaft eine reife Leistung und erspielt sich ein Remis gegen SG Suderwich 1.

Da ein Spieler von uns verhindert war, stand es schon zu Beginn der Begegnung 0 – 1.
Kein schöner Start in die neue Saison.
Wenn man sich dann noch die DWZ-Unterschiede der Paarungen an den einzelnen Brettern anguckte, war Zuversicht das letzte, das einem in den Kopf kam, wenn man an den Ausgang des Vergleichs dachte.

Brett 1 zum Beispiel.
Dort spielte Leon mit 1257 DWZ und schwarz gegen Herrn Weinhöfer mit 1570.
Nach ersten Ungenauigkeiten von Weiß in der Kalaschnikov Variante der sizilianischnen Verteidigung, glich Leon bereits nach wenigen Zügen die Stellung aus, um dann, die erste sich bietende taktische Chance, kaltblütig zu nutzen und danach ein fast perfektes Spiel zu spielen. Das dieses Spiel nicht länger als 24 Züge dauerte ist ein Beleg dafür wie auch für die längst überfällige Leistungsexplosion.

Brett 2.
Thomas(1264) gegen Zilniewicz(1415)
Nach 1.e4 Sf6 waren die Eröffnungskenntnisse von Thomas erschöpft. Ihm schien jedoch, dass 2.e5 im Sinne des Anziehenden war und entschied sich zu dem konservativen und wenig ambitioniertem 2.Sc3. Wie recht er damit hatte stellte sich schon einige Züge später aus, als die Stellung kein typischer Aljechin wurde und jeder selbst Schachspielen musste. Im Zug 21, bis zu welchem Schwarz es nicht schaffte eine Figur auf die 5-te Reihe zu bringen, endete die Partie mit dem Sieg von Thomas.

Brett 3.
Werst(1137) gegen Luca(790)
Es war eine Partie, die in Luca einen „sicheren“ Sieger sah, bis dieser, mit einer Qualität vorne liegend, völlig grundlos einen Turm für einen Bauer „tauschte“ (im Fachjargon – einzügiger Einsteller) um in Folge entnervt weiteres Material zu verschenken, bis dieses aufgebraucht war und er mattgesetzt wurde.

Brett 4.
Dogukan(805) gegen Exner(1025)
Diese Partie sah ich erst, als Dogukan eine Fesselung geschickt zum Gewinn einer Leichtfigur nutzte. Diese Leichtfigur mutierte im weiteren Verlauf des Spiels zum Monster und schaffte es in zwei aufeinander folgenden Zügen, König und Turm zu gabeln. Der Verlust der Schwerfiguren, es waren zu diesem Zeitpunkt übrigens die einzigen Figuren die der Gegner sein Eigen nannte, machte jeden weiteren Zug obsolet und beendete sofort die Partie.

Brett 5.
Zühlke(1051) gegen unseren Neuling Christian(0)
Würde jemand, der die beiden nicht kennt, die Partie zu Beginn beobachten, wäre er nie auf die Idee gekommen, dass hier zwei Anfänger ihre Klingen kreuzen.
(Un)wissentlich blitzten die Beiden die Hauptvariante der Italienischen Partie und das bis zum vierten Zug. Mit 5. d4 wich Herr Zühlke von dieser ab und das „Schachspiel“ begann.
Im 6-ten stellte Christian die erste Figur ein(für mich ein Grund zur Aufgabe), um sie im 11-ten zurück zu erobern. Mit zwei gesunden Mehrbauern und einer guten Stellung wäre das ein Grund zur Freude. Hier spielten aber solche Nichtigkeiten keine Rolle. Da hing über 4 Züge lang ein Läufer in der Luft und wartete darauf abgeholt zu werden. Wurde er aber nicht und mischte kurze Zeit später als Angreifer wieder mit.
Als Christian dann drei Bauer mehr hatte und die Chance einen Springer mit Schach in die Holzkiste zu schicken, erfand er ein Matt in zwei, leider gegen sich selbst.
Ich denke, wenn er ein wenig sicherer im Umgang mir Mehrmaterial wird, geht ihm so eine Partie nicht mehr durch die Lappen.

Fazit: Ein unglückliches Remis gegen SG Suderwich mit spielerischen Lichtblicken an den ersten beiden Brettern. Großes Lob an Leon und Thomas. Auch Luca zeigte diesmal gute Ansätze bis zu seinem Einsteller. Darauf lässt sich aufbauen. Beeindruckt bin ich auch von der Spielstärke und Abgeklärtheit von Dogukan. A new star is born?