4-er Pokal

Hatte man in der Vergangenheit immer Probleme eine Mannschaft zum 4-er Pokal zu entsenden, so entwickelte sich diesmal die Suche nach Spielern zum Selbstläufer.
Drei Musketiere der Erstvertretung in persona von Alex, Mark und Pascal haben sich unaufgefordert aufgedrängt, als ob es was um sonst gäbe.
Komplettiert wurde die Mannschaft durch mich, unter der Voraussetzung, dass ich nur den Stuhl besetze und die Anderen die Arbeit machen.

Vom Fußball weiß man, der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Wie sich herausstellen sollte, ist das beim Schach nicht anders.

Aus organisatorischen Gründen hat man sich dazu entschlossen, die Bedenkzeit zu verkürzen, da niemand Lust auf ein mehrtägiges (mehrere Samstage) Turnier mit normaler Bedenkzeit hatte.
Geeinigt hat man sich auf 25 min +10 sek pro Zug.

Gemeldet hat alles was Rang und Namen hat.
Sodingen, Erkenschwick, Recklinghausen(SG, Altstadt), Haltern, Waltrop, Unser Fritz.
Titelverteidiger Sodingen mit der nominell stärksten Mannschaft. Wir, aufgrund meiner Wenigkeit, der den Schnitt nach unten riss, mit der zweitstärksten.

Hop oder Top

Man spielte im KO-Modus und es gab keine Setzung. Das hatte zu Folge, dass, wie der Zufall es wollte, wir in der ersten Runde gegen Sodingen, den Titelverteidiger, spielen mussten.
Das Spiel war super spannend und die Vorteile änderten sich im Minutentakt.
Mark vereinbarte ein Remis gegen Stefan Wickenfeld. Kurze Zeit später musste Pascal, Peter Trzaska gratulieren, der sicher eine Mehrqualität zum Sieg verdichtete. Aus den zwei verbliebenen Partien mussten wir 1 ½ Punkte holen und der Punkt, sollte es zu einem Unentschieden an einem Brett kommen, durfte nicht von mir stammen.
Alex am Brett eins schien seine Aufgabe zu erfüllen. Mit zwei Figuren gegen den Turm und einen weit vorgerückten Freibauer sah er wie der sichere Sieger aus.
Ich hingegen, im Bestreben, einen Freibauer zu Dame zu führen, habe eine Figur investiert und sah kurze Zeit später, dass diese Art Ablenkung nicht funktionierte. Damit landete ich in einem zwar hoffnungslosem aber kompliziertem Endspiel, dass ich glücklicherweise halten konnte. In einem Spiel mit normaler Bedenkzeit wäre mir das sicher nicht geglückt.
Somit trennten wir uns von Sodingen mit 2 – 2, haben durch die Berliner Wertung(Sieg am Brett eins) den Einzug ins Halbfinale geschafft.

Gegen unsern Halbfinalgegner, der SC Recklinghausen-Altstadt, konnten wir uns dann deutlich mit 4 – 0 durchsetzen und haben dadurch bereits die Fahrkarte für die NRW-Ebene gelöst.

Wenn man aber schon im Finale steht, will man auch gewinnen.
Mit Heiko Kummerow, Jan Rolf, Tom Kleiner und Felix Gerlach, stand ein Gegner im Finale, der wie auch wir, sehr viel Glück hatte, überhaupt so weit gekommen zu sein.

Nach Siegen von Pascal, der Tom Kleiner zusammen geschoben hatte und Mark, Sieg gegen Jan Rolf, standen die Vorzeichen auf Sieg. Ein Unentschieden reichte zum Mannschaftserfolg und den Pokalsieg.
Dies sollte machbar sein, denn ich hatte eine gewonnene Stellung und auch Alex stand nicht schlecht.
Der Pokal hat aber seine eigenen Gesetze.
Im taktischen Schlagabtausch unterlief mir ein Rechenfehler und die Partie war verloren.
Alex verlor seinen Partie ebenfalls und ein nahezu für unmöglich gehaltenes Ereignis trat ein.
Der 2 – 2 Ausgleich. Berliner-Wertung 5 – 5.

Thunderbolt

Nun mussten zwei Blitzrunden a 5 min., ohne Inkrement, über den Sieg entscheiden.
Dieser Kapitel der Begegnung mag für die Zuschauer sehr Spannend gewesen sein, für mich war der so willkommen wie ein Kropf. Seit Jahren an keinem Blitzturnier im Verein dabei, ob meiner „Liebe“ zu dieser Art von Schach, bin ich nun tatsächlich zum Stuhlwärmer mutiert. Sang und Klanglos verlor ich beide Partieen auf Zeit.
Die Jungs konnten mich in der ersten Blitzrunde noch kompensieren. Alex und Mark gewannen ihre Duelle.
In der zweiten Runde konnten sie es nicht mehr.
Und so wurde meine „Blitzstärke“ zum entscheidenden Handicap unseres Teams.
Sorry Jungs.
Somit ging der Pokal mit 5 – 3 an die RSG. Glückwunsch.

Sollte ich auf der NRW-Ebene dabei sein, sollte es auf keinen Fall zu einer Blitzrunde kommen.
Das Ergebnis wäre so voraussagbar, wie der Ausgang einer Tischtennis-WM.