2013_Witten300x300 Fünf Mann, ergänzt durch einen Ehemaligen, Lars Kasüscke, zu dem man noch einen engen Kontakt pflegt und Sophia Zobiegala, die noch immer unschlüssig ist, ob Schach überhaupt etwas für sie ist, starteten wie jedes Jahr nach Witten.
Das dort ausgetragene Turnier ist bestens organisiert und rege besucht. Außerdem sind Kinderturniere, seit dem Wegfall des Grande-Prix Cups, rar gesät und so nimmt man was man kann um ein bisschen Turnieratmosphäre zu schnuppern und sich zu vergleichen.

Da Witten nicht so viele Schach spielende Schulkinder hat, um ein solches Turnier voll zu bekommen, ist der Wittener Schulschachcup in ein offenes Blitzturnier eingebettet. Das besondere daran ist, dass alle Altersklassen gegeneinander gelost werden können und erst in der Endabrechnung auseinander dividiert werden. Diese Modus ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, bewährt sich aber seit Jahren, weil sich recht schnell die „Spreu“ vom „Weizen“ trennt.
Nichtsdestotrotz ergeben sich schon „komische“ Paarungen in den ersten Runden.
Da treffen z.B a4-, h4-Spieler, gegen ausgewiesene Najdorf-Experten, gegeneinander. Erstaunlicherweise dauern solche Partien gewöhnlich länger, als solche zwischen absoluten Anfängern und Schäfer-Matt-Spielern, die nach vier Zügen zu Ende sind.

Unser Teilnehmer starteten in folgenden Klassen:
U 9 – Sophia
U10 – Luca und Dogukan
U12 – Paul
U14 – Lars, Mark
U16 – Leon

Speziell bei den Kleinen gab es erfreulicherweise viele Klassen, wie U7, U8, U9, U10 und somit am Ende viele lachende Kinderaugen, die mit einem Erfolg beflügelt, Blut geleckt haben und dem Schach vielleicht erhalten bleiben.
Das mit dem Lachen ist so eine Sache.
Sophia, die aufgrund der oben beschriebenen Auslosungproblematik der ersten Runden nach der Dritten, tränen aufgelöst mit 0 Punkten nie wieder spielen wollte und am Ende die U 9 gewann ist ein Beleg dafür, wie wichtig die positiven Stimuli sind. Sensationell!

Luca und Doguka in der U 10 wollten Sophia nicht nachstehen und krallten sich ebenfalls die Plätze 1 und 2. Zwischen den beiden hat sich eine gesunde Rivalität entwickelt und die Reihenfolge der beiden ändert sich vom Turnier zu Turnier. Diesmal hatte Luca die Nase vorn. Ganz vorn!

Schwergewicht Paul, unser Teilnehmer an den Deutschen 2013, legte erwartungsgemäß los wie die Feuerwehr. 1, 2, 3, 4 und dann ein Dämpfer. Er verlor, wie sich in der Nachbetrachtung des Turniers herausstellte, gegen Florian Stricker, den Sieger des Gesamtturniers und seines Zeichens ein 1947-DWZ ler. Die nächsten beiden Runden verbuchte er dann auf seiner Haben-Seite, in der letzten gegen seinen Bruder und wurde Erster der U 12 und gesamt Zweiter.

Unser U 14-ner Marc und Lars setzten sich zu Beginn locker durch bis die ersten Stolpersteine kamen. Für Lars wurde es ärgerlicherweise Paul in der Vierten und für Mark Florian Stricker in der Fünften.
Lars kämpfte sich anschließend tapfer bis zu siebten Runde wieder an die Spitze und hatte mit einem Sieg in der letzten Runde die Chance die Klasse zu gewinnen. Die Partie habe ich bis zu einem deutlichen Vorteil von ihm gesehen und bin dann zu den anderen Tischen. Zu meiner Verwunderung sah ich kurze Zeit später die Gegnerin das Ergebnis melden gehen. Der Sieger geht meist melden also ein 0-1??
Die Antwort von Lars kam prompt und trocken: Dameneisteller!
Elfmeter verschossen. Schade.

Nach der Niederlage reichte es immerhin noch zu Platz 3. Marc hatte jetzt bei einem Sieg, durch den Verlust von Lars, die Chance erster zu werden. Auch ein Remis würde reichen! Es kam wie es kommen musste. Erstens wurde er gegen Paul, seinen Bruder, gelost und zweitens gibt es bei den keine Gnade. Es geht schließlich um die Vorherrschaft. Er verlor und wurde ehrenhafter zweiter.

Einzig in der U 16 holten wir keine Pokale. Leon spielte ein gutes Turnier und wird immer besser. Der vierte Platz ist für diese Klasse eine super Ergebnis. Seine Leistungskurve zeigt steil nach oben.
Ein Riese erwacht.

Alles in Allem ein Ergebnis, das nicht zu toppen ist. Aber das habe ich schon 2011 gedacht.
Mal sehen, vielleicht geht noch was.

Einen höchst ungewöhnlichen Verlauf nahm die diesjährige Schlussrunde in Bad Wiessee. Während sonst irgendein Brett um Rang 120 eine Seeschlange spielt und die Siegerehrung hinauszögert, während die Spitzenbretter schnell remisieren, war es diesmal umgekehrt: An Brett 1 duellierten sich GM Delchev mit weiß und 7 Punkten sowie der Vorjahressieger GM Nisipeanu mit schwarz und 7,5 Punkten. Die Ausgangssituation war also klar. Nispeanu wollte ein remis für den Turniersieg, während Delchev mit weiß siegen musste. Für Rang 1 betrug das Preisgeld 2.500 EUR, jeder weitere Rang bis zum 4. brachte einen Abzug von 500 EUR. Für Schachprofis ist das schon recht viel Geld. Es war lange nicht klar, ob die Stellung mehr als remis hergab. GM Delchev kämpfte mit Turm, Läufer und 3 Bauern gegen Nisipeanus Turm + 4 Bauern. Die zahlreichen Zuschauer hatten schon fast den Eindruck, der Vorjahressieger könnte erfolgreich eine Festung errichten und zum remis verteidigen. Dann unterlief ihm aber um Zu 100 ein Rechenfehler, der zur sofortigen Niederlage führte! Sieg und erster Platz somit für GM Delchev aus Bulgarien!

Der Endstand


Platz Name DWZ Land/Verein Punkte
1 GM Delchev 2616 BUL 8,0
2 GM Sumets 2509 UKR 7,5
3 GM Nisipeanu 2649 ROU 7,5
4 GM Gupta 2593 IND 7,5
5 GM Kempinski 2522 POL 7,5
6 GM Krämer 2548 GER 7,5
7 GM Postny 2634 ISR 7,5
8 GM Berkes 2676 HUN 7,0
9 GM Rozentalis 2616 LTU 7,0
10 GM Eingorn 2548 UKR 7,0
115 FM Kummerow 2207 Recklinghausen 5,5
128 CM Kaeding 2086 Castrop-Rauxel 5,0
160 Strozewski 1928 Erkenschwick 5,0
228 Müller 1998 Castrop-Rauxel 4,5
368 Sikorski 1622 Herne-Sodingen 3,5




Am besten kann ich natürlich über meinen Turnierverlauf berichten. Ich hatte 1 GM, 1 IM und 3 FM als Gegner, so dass die 5 erzielten Punkte zufriedenstellend waren und zu einem Gewinn von 9 Elo und 22 DWZ-Punkten führte. Absolutes Highlight war natürlich mein Sieg in Runde 2 gegen GM Postny, der schon auf der Sodinger Homepage zum Nachspielen veröffentlicht wurde. Auf so ein Ereignis (Sieg gegen GM mit > 2600 ELO) musste ich immerhin 40 Jahre warten. So lange spiele ich nämlich schon Schach. Ich stand lange etwas gedrückt und leicht schlechter, konnte mir aber taktisches Gegenspiel sichern. Als der Großmeister in Zeitnot geriet, eroberte ich auf diese Weise eine Qualität, die ich zum Glück souverän verwerten konnte. Danach habe ich aber gemerkt, dass Schach doch Sport ist und ich nicht mehr der jüngste bin. Meine Partien im mittleren Turnierbereich dauerten extrem lange und kosteten zu viel Kraft. In der 7. Runde wollte ich es gegen den 16jährigen FM Justin Tan aus Australien (38 Jahre jünger und als Ausgleich 180 Elo-Punkte schwerer als ich) noch einmal wissen und habe mich quasi in eine „all-in Situation“ begeben. Mit Läufer- und nachfolgendem korrekten Damenopfer traktierte ich den gegnerischen König. Um den 40. Zug rum verließen mich aber meine Rechenkräfte. Es mussten 3 weitere Züge zu einem 6,5-Vorteil nach Fritz und Rybka gerechnet werden. Ich sah den Anfangszug nicht! Selbst die von mir gesehene, aber falsch eingeschätzte Alternative brachte einen 3,0-Vorteil. Ich versuchte mich noch einmal zu konzentrieren, gab dann aber Dauerschach. Unter dem Strich war es aber für mich aber ein sehr schönes Turnier, was ich aufgrund des Erfolges in Runde 2 auch nie vergessen werde!

Noch ein paar Anmerkungen zu den Kollegen aus der Region:

FM Heiko Kummerow (Recklinghausen) spielte ein für seine Verhältnisse recht unauffälliges Turnier und war selbst mit seinem Abschneiden überhaupt nicht zufrieden.

Frank Strozewski (Erkenschwick) ist ein absoluter Experte für komplexe Stellungsstrukturen. In der Regel hat er immer lange Partien. Auch hier gab es am Ende einen deutlichen Zugewinn an Elo- und DWZ Punkten.

Frank Müller (Castrop-Rauxel) hatte diesmal freundlicherweise die Tagesberichterstattung übernommen und hierbei schon ausführlich über sein schachliches Gefühlsleben berichtet. Dem ist natürlich nichts hinzuzufügen.

Thomas Sikorski (Herne-Sodingen) verbesserte ebenfalls deutlich seine DWZ-Zahl. Thomas muss allerdings noch lernen, dass man bessere Stellungen gegen stärkere Gegner nicht remisiert, sondern einfach weiter zu spielen hat. Positiv fiel bei Thomas auf, dass er leicht schlechtere Positionen sehr kampfstark verteidigen kann.

Fazit: Bad Wiessee war wie immer ein Erlebnis mit hohem schachlichen Trainingseffekt und enormen konditionellen Anforderungen. Dazu kommt eine traumhafte Landschaft. Also: Wieder ein potentielles Urlaubs- und Schachziel für 2014!


4. Mannschaft

In Datteln gab es mit 5 Mann eine knappe 3 ½ – 2 ½ Niederlage.

Den ersten Punkt für den Gegner steuerte unser Phantom am Brett sechs. Diesen Umstand muss so schnell wie möglich behoben werden, um nicht immer mit einer Hypothek in einen Mannschaftskampf zu starten. Gibt es Freiwillige?

Den Zweiten schenkte Luca den Gegnern.
In einer von beiden Seiten nicht sauber gespielten Eröffnung, wenn man von einer überhaupt sprechen konnte, schoss Luca, in einer für ihn angenehmen Stellung, einen … da fehlen mir die Vergleiche.
rnbqk2r/1pp2ppp/pb2pn2/3p4/1P1P1B2/P1N1PN2/2P2PPP/R2QKB1R w KQkq – 1 8rnbqk2r/1pp2ppp/pb2pn2/3p4/1P1P1B2/P1N1PN2/2P2PPP/R2QKB1R w KQkq – 1 8“Stellung

Jetzt Ld3, 0-0 und die Welt ist in Ordnung, aber nach b5 ist die Welt alles andere als in Ordnung, sie ist vielmehr dem Untergang geweiht. La5 und es ist nichts mehr zu erfinden. Da ist der Turm oder die Dame für zwei Figuren weg. Was wohl besser ist?

Kommen wir zu den erfreulicheren Ereignissen der Begegnung.

Unser DWZ-Schwergewichte (1258, 1264) an Brett 1 und 2 haben über Jahre erfolgreich downsizing ihrer DWZ betrieben und werden nicht als das wahrgenommen was sie eigentlich sind. Carlsen – ich meine beide zusammengenommen.

Beide schienen sich in der kürze ihrer Partien überbieten zu wollen. Am Ende gewann in dieser Kategorie Thomas, der 19 Züge benötigte. Was den Zeitverbrauch anbetrifft, da hatte Leon knapp die Nase vorn.
Es hat sich aber zur letzten Saison schon erheblich verbessert. Er verbraucht schon mal die doppelte Zeit. Manchmal sind es schon ca. 30 min. Das hat auf die Qualität seiner Partien durchweg positiven Einfluss. Welch Wunder!
Seine 2 aus 2 sollten ihm langsam, er gehört sonst nicht zu den schnellsten, die Augen geöffnet haben.

Christian hatte am Brett 5 ein ganz schwieriges Spiel gegen das Jungtalent der Dattelner – Marie Kalka. Schnörkellos entwickelte sie ihre Figuren und ließ Christian in einer Stellung zurück, in der er als erster denken musste. Dass das einem Anfänger schwer fällt und meist in einem Fehler mündet, haben wir schon „zu“ oft gesehen.
Was Christian noch zu lernen hat, kannte sie schon.
Da wäre zu nennen: die Wichtigkeit des Zentrums, die Belanglosigkeit eines Doppelbauern auf c6, mit dem sie kurze Zeit später das Zentrum des weißen aufbrach und den Nutzen einer offenen (b-) Linie. Schulmäßiges Schach. Am Ende war es eine Dameneisteller in hoffnungsloser Lage.
Es war nicht das letzte mal, dass man von ihr hörte.

Somit stand es 3 – 2 für Datteln bei noch einer laufenden Partie.

Diese spielte Dogukan am Brett 4.
Sein ca. 60 Jahre ältere Gegner bot ihm ein Remis an um den Mannschaftskampf zu entscheiden.
Im Sinne der Mannschaft lehnte er das Remis ab und begab sich in einer Spielphase, die dem Anfänger völlig fremd ist – dem Endspiel. Ihm war wohl nicht klar, dass ein 450 DWZ-Punkte stärkere Gegner nicht von alleine von Hocker fällt und man durch einen einzigen Zug eine gewonnene Stellung derart strapazieren kann, dass sie absolut verloren ist. Am Ende wurde es ein gerechtes Unentschieden, wobei jede Seite ihre Gewinnstellung auf dem Brett hatte. Der eine früher , der andere später.

Diese Niederlage ist zwar sehr schmerzhaft aber wir haben bei einem netten Gegner verloren und wenn es denn sein muss, dass man 2 Punkte lässt, dann bei so einem Gegner.

Am 15.12 geht es zu Hause gegen Unser Fritz weiter. Dann hoffentlich mit sechs Mann und einem Sieg.


2. Mannschaft

Auch in der 2. Mannschaft scheint „der Wurm drinnen“.

Nach der 2. Runde die gegen die Nachbarn aus Mengede nur knapp mir 3,5 zu 4,5 verloren ging, wollte man am heutigen Sonntag gern ein paar Punkte in Essen Kupferdreh mitnehmen.

Der kurzfristige Ausfall von Ingo Panofen sorgt dafür, dass wir wieder mit einer Ersatzstellung den Kamp beginnen mussten. Zu Beginn plätscherte der Kampf vor sich hin und ich begann wie Reiner Balke jeweils mit den schwarzen Steinen zu einen gelangweilten Remis. Sorgen mussten wir uns dann über Ulrich Mittelbachert machen, der aus seinen geopferten Bauern keinen Vorteil schlagen konnte. Somit waren die Bauern am Ende einfach weg und er gab auf.

Wolfgang Kock konnte am 1. Brett leider das Endspiel nicht halten und verlor. Den Lichtblick an diesen Tag bildeten die letzten beiden Bretter. Dort spielte Hartmut Tenschert am 7. Brett lange Zeit ausgeglichen ohne wirklichen Vorteil, um dann zum Ende die Unachtsamkeit seines Gegners zum Gewinn zu nutzen. Unser Ersatz am 8. Brett aus der 3. Mannschaft war an diesem Tag Paul-Luca Wübker. Nach der Eröffnung konterte er sehr beachtlich mit Schwarz den Angriff des Weißen aus und stand lange Zeit sehr gut. Uns als Zuschauer erschien die Partie zeitweise schon als gewonnen. Letztendlich schreckt Paul auch nicht vor Figurenopfern zurück, um seinen Angriff aufrecht zu halten. Dieser führte dann mit Dauerschach zum Remis.

Nun liefen beim Stande von 3,5 zu 2,5 die Partien von Brett 2 und 3. Am 3. Brett stand mittlerweile Karsten Mewes klar auf Gewinn. Leider übersah er dann nach 4 Stunden eine einzügige Mattdrohung und damit war der Kampf verloren. Das Remis von Malte Hesse am 2. Brett war dann nicht mehr für die so wichtigen Mannschaftspunkte von Relevanz.

Mit nun 0 Punkten aus 3 Runden muss man sich um den Klassenerhalt ernsthaft Sorgen machen.

Seit Samstag kämpft Mark in Wesel um die NRW-Meisterschaft! Mark ist mit Bj. 91 einer der drei jüngsten Teilnehmer.

Die erste Runde habe ich live miterlebt. Wesel ist eine interessante Stadt und der SV Wesel verfügt über ein erstklassiges Vereinslokal mit Spielmöglichkeiten, von denen wir nur träumen könnten. Das Vereinsheim ist im Preußischen Museum integriert. Der gesamte Komplex wurde im 17. Jahrhundert als preußische Festungsanlage erbaut und war später jahrelang ein wichtiger Standort einer französischen Garnision unter Napoleon.

Soweit die Randbedingungen, kommen wir jetzt zum schachlichen Teil. In der ersten Runde spielte Mark Falkbeer-Gegengambit, überzog aber etwas seine Stellung und konnte mit dem erzielten Remis höchst zufrieden sein. In Runde 2 gab es ein Highlight. Mark spielte gegen den Ranglistenersten, Martin Molinaroli aus Münster. Mit einem klassischen Läuferopfer auf h7 konnte er einen überzeugenden Sieg erzielen. In Runde 3 gab es dann leider eine Niederlage mit schwarz, die wohl einer etwas schwächeren Eröffnungsbehandlung geschuldet war. Mit 1,5 aus 3 liegt Mark also im Mittelfeld. Wir drücken die Daumen für ein erfolgreiches Turnier. Die Partien können auf der Homepage des SV Wesel nachgespielt werden.

Mit 3 aus 3 liegt übrigens FM Thomas Thiel aus Wattenscheid in Führung. Thomas war früher oft Gast in unserem Verein und teilte mir mit, er wolle die einmalige Chance zur Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft nutzen. Auch dem sympathischen Wattenscheider, den wir im Mannschaftskampf in der Oberliga gegen Wattenscheid II wiedersehen werden, drücken wir natürlich die Daumen.

Update Runde 4: Mark ist wieder da! Ein Sieg mit den weißen Steinen gegen Eugen Heinert hat Mark wieder in das Vorderfeld der Tabelle gespült. Jetzt heißt es, morgen in Runde 5 mit schwarz nachlegen!

Bis zum nächsten Mannschaftskampf ist etwas Zeit und diese nutzen Frank Müller und ich zur Teilnahme an einem der größten Open-Turniere Deutschlands in Bad Wiessee am schönen Tegernsee zur Offenen Internationalen Bayrischen Meisterschaft (OIBM)!

Seit vielen Jahren schon fahren Castroper Spieler zu diesem schönen Turnier, das schon Mitte September ausgebucht war: 480 Teilnehmer, davon ca. 20 Großmeister, unzählige IM, FM, CM, WGM, WIM… Es versteht sich von selbst, dass Frank und ich hier nur kleine Lichter sind. Ziel ist es folglich, die eigene Haut so teuer wie möglich zu verkaufen und vielleicht einem der Titelträger ein Bein zu stellen.

Turnierfavorit und Ranglistenerster ist GM Nisipeanu aus Rumänien mit der respektablen Elozahl von 2674. Als bester Deutscher folgt Nationalspieler Igor Khenkin mit Elo 2609 auf Rang 9. Auch aus der näheren Umgebung nehmen einige Spieler teil, die Stammkunden dieses schönen Turniers sind: FM Heiko Kummerow (Recklinghausen-Ost) und Frank Strozewski (Erkenschwick). Neu im Kreis der Teilnehmer ist Thomas Sikorski, der sicherlich der fleißigste Turnierspieler meines Ex-Vereins SK Herne-Sodingen ist. Turnierbeginn ist der 26.10.13 und gespielt werden 9 Runden. Drückt uns die Daumen! Ein Bericht über unsere Erlebnisse folgt natürlich nach Rückkehr.


3. Mannschaft

Mit 1,5 – 6,5 verlor die Drittvertretung des SV Castrop-Rauxel 1923 ihr Auswärtsspiel in Herne.

Die Vorzeichen waren vor Beginn der Begegnung überaus negativ, da man auf Brett 2 und 3 verzichten musste.
Da man ohnehin zu den schwächsten Teams der Liga gehört, waren die 1,5 Punkte schon als Erfolg zu sehen.

Vor allen der halbe Punkt von Paul, der durch den Ausfall an Brett 4 vorgespült wurde und sich mit Peter Dlouhy, immerhin 340 DWZ Punkte besser, messen musste, war schon eine kleine Sensation. Mit schwarz musste er sich über weite Strecken der Partie verteidigen und tat das so großartig, dass Herr Dlouhy seine Gewinnversuche im 69-ten Zug einstellte. Bemerkenswert an der Partie war die Tatsache, dass sich ab dem 24-ten Zug nichts an der Materialverteilung, bis auf den Tausch 2-er Bauern, getan hat und Paul 44 Züge lang nichts tat, außer die Einbruchsfelder mit seinem König zu kontrollieren.

1k5r/p1p2p2/2p1p2p/4P1p1/2P5/6P1/PP3PP1/2KR4 b – – 0 241k5r/p1p2p2/2p1p2p/4P1p1/2P5/6P1/PP3PP1/2KR4 b – – 0 24“Stellung
8/2k2p2/2p1pP2/2P1P1rp/4K1p1/6P1/3R2P1/8 w – – 18 708/2k2p2/2p1pP2/2P1P1rp/4K1p1/6P1/3R2P1/8 w – – 18 70“Stellung.
Eine reife Abwehrleistung mit der Erkenntnis, dass der Spatzen in der Hand der Taube auf dem Dach vorzuziehen ist.

Erwähnt werden muss der volle Punkt von Kamikaze-Erwin,der seinem Motto treu bleibt: Friss oder stirb. Hier werden keine Spatzen gefangen sondern immer die Tauben auch auf die Gefahr mal leer auszugehen. Like it Erwin!

Über einige andere Partieen muss an der Stelle der Mantel des Schweigens gehüllt werden, den eher sie begonnen haben standen sie schon auf Abbruch. Eröffnungstheoretische Desaster 2.0. Ärgerlich daran ist, dass in einem Fall der Fehler schon mal gemacht wurde und wir das Problem besprochen haben.

Am 17.11 geht’s weiter. Vielleicht diesmal ohne Geschenke zu verteilen.


1. Mannschaft

Mit 3,5:4,5 unterlagen wir dem langjährigen Rivalen KKS Köln mit dem knappsten aller Ergebnisse. Der Mannschaftskampf fand voll und ganz auf Augenhöhe statt, aber das allein genügt eben manchmal leider nicht. Da ich diesmal nicht selbst spielte, konnte ich mich voll auf die Mannschaftsführung konzentrieren.

Der Start weckte große Hoffnungen: Martin spielte bei seinem Saisondebut sicher Remis, Sander hatte an Brett 2 anfangs Vorteil, geriet dann aber unter Druck und remisierte auch. Unser Neuzugang an Brett 8, Pascal, bestätigte das in ihn gesetzte Vertrauen und gewann im Angriff. Mark überzeugte an Brett 5 mit einem schwungvollen Angriff und gewann mit Qualitätsopfer. Wir führten also 3:1 und auch die übrigen Stellungen waren durchaus chancenreich. Danach lief leider nichts mehr zusammen. Ausgerechnet die zwei besten Spieler der Vorsaison, Soel und Alex Kartsev, verloren, wobei Soel sogar ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt hatte. Gleichstand also, 3:3.

Danach remisierte unser erstes Brett, Jan-Willem, der eine höchst schwierige Partie gegen IM Morawietz zu bestreiten hatte, die lange undurchsichtig blieb. Und – wie so oft – musste Ingo Hille am längsten spielen und trug wieder die Verantwortung für das Gesamtergebnis. Leider geriet Ingo in ein höchst schwieriges Endspiel. Es bleibt einer Computeranalyse vorbehalten, ob hier noch Chancen waren. Ingo verlor und wir stehen somit auch nach zwei Runden noch mit leeren Händen da.

Jetzt heißt es erst einmal erholen. Mark Kusnetsov hat sich zur Teilnahme an der NRW-Meisterschaft qualifiziert und wird dort antreten, Frank Müller und ich werden schon fast traditionell an der Offenen Bayrischen Meisterschaft in Bad Wiessee teilnehmen (Vorbericht folgt gesondert). Bei diesen Privatturnieren holen wir uns hoffentlich die notwendige Form, um beim nächsten Kampf (17.11.) im Lokalderby gegen Erkenschwick zu bestehen. Die Hoffnung stirbt halt zuletzt!


4. Mannschaft

Im ersten Einsatz der Saison zeigt die vierte Mannschaft eine reife Leistung und erspielt sich ein Remis gegen SG Suderwich 1.

Da ein Spieler von uns verhindert war, stand es schon zu Beginn der Begegnung 0 – 1.
Kein schöner Start in die neue Saison.
Wenn man sich dann noch die DWZ-Unterschiede der Paarungen an den einzelnen Brettern anguckte, war Zuversicht das letzte, das einem in den Kopf kam, wenn man an den Ausgang des Vergleichs dachte.

Brett 1 zum Beispiel.
Dort spielte Leon mit 1257 DWZ und schwarz gegen Herrn Weinhöfer mit 1570.
Nach ersten Ungenauigkeiten von Weiß in der Kalaschnikov Variante der sizilianischnen Verteidigung, glich Leon bereits nach wenigen Zügen die Stellung aus, um dann, die erste sich bietende taktische Chance, kaltblütig zu nutzen und danach ein fast perfektes Spiel zu spielen. Das dieses Spiel nicht länger als 24 Züge dauerte ist ein Beleg dafür wie auch für die längst überfällige Leistungsexplosion.

Brett 2.
Thomas(1264) gegen Zilniewicz(1415)
Nach 1.e4 Sf6 waren die Eröffnungskenntnisse von Thomas erschöpft. Ihm schien jedoch, dass 2.e5 im Sinne des Anziehenden war und entschied sich zu dem konservativen und wenig ambitioniertem 2.Sc3. Wie recht er damit hatte stellte sich schon einige Züge später aus, als die Stellung kein typischer Aljechin wurde und jeder selbst Schachspielen musste. Im Zug 21, bis zu welchem Schwarz es nicht schaffte eine Figur auf die 5-te Reihe zu bringen, endete die Partie mit dem Sieg von Thomas.

Brett 3.
Werst(1137) gegen Luca(790)
Es war eine Partie, die in Luca einen „sicheren“ Sieger sah, bis dieser, mit einer Qualität vorne liegend, völlig grundlos einen Turm für einen Bauer „tauschte“ (im Fachjargon – einzügiger Einsteller) um in Folge entnervt weiteres Material zu verschenken, bis dieses aufgebraucht war und er mattgesetzt wurde.

Brett 4.
Dogukan(805) gegen Exner(1025)
Diese Partie sah ich erst, als Dogukan eine Fesselung geschickt zum Gewinn einer Leichtfigur nutzte. Diese Leichtfigur mutierte im weiteren Verlauf des Spiels zum Monster und schaffte es in zwei aufeinander folgenden Zügen, König und Turm zu gabeln. Der Verlust der Schwerfiguren, es waren zu diesem Zeitpunkt übrigens die einzigen Figuren die der Gegner sein Eigen nannte, machte jeden weiteren Zug obsolet und beendete sofort die Partie.

Brett 5.
Zühlke(1051) gegen unseren Neuling Christian(0)
Würde jemand, der die beiden nicht kennt, die Partie zu Beginn beobachten, wäre er nie auf die Idee gekommen, dass hier zwei Anfänger ihre Klingen kreuzen.
(Un)wissentlich blitzten die Beiden die Hauptvariante der Italienischen Partie und das bis zum vierten Zug. Mit 5. d4 wich Herr Zühlke von dieser ab und das „Schachspiel“ begann.
Im 6-ten stellte Christian die erste Figur ein(für mich ein Grund zur Aufgabe), um sie im 11-ten zurück zu erobern. Mit zwei gesunden Mehrbauern und einer guten Stellung wäre das ein Grund zur Freude. Hier spielten aber solche Nichtigkeiten keine Rolle. Da hing über 4 Züge lang ein Läufer in der Luft und wartete darauf abgeholt zu werden. Wurde er aber nicht und mischte kurze Zeit später als Angreifer wieder mit.
Als Christian dann drei Bauer mehr hatte und die Chance einen Springer mit Schach in die Holzkiste zu schicken, erfand er ein Matt in zwei, leider gegen sich selbst.
Ich denke, wenn er ein wenig sicherer im Umgang mir Mehrmaterial wird, geht ihm so eine Partie nicht mehr durch die Lappen.

Fazit: Ein unglückliches Remis gegen SG Suderwich mit spielerischen Lichtblicken an den ersten beiden Brettern. Großes Lob an Leon und Thomas. Auch Luca zeigte diesmal gute Ansätze bis zu seinem Einsteller. Darauf lässt sich aufbauen. Beeindruckt bin ich auch von der Spielstärke und Abgeklärtheit von Dogukan. A new star is born?


3. Mannschaft

Dritte erkämpft am vergangenen Sonntag ein 4 – 4 gegen Recklinghäuser SG Läufer-Ost 2.

Das Ergebnis kann als Erfolg gewertet werden, wenn man bedenkt, dass sich zur Vorsaison das Gesicht der Mannschaft stark verjüngt hat.

Das Experiment „Integration von Jungspielern“ drohte anfangs gehörig daneben zu gehen. Nach zwei Stunden Spielzeit stand es bereits 0 – 2. An den anderen Brettern war die Lage nicht besonders rosig.

Mit zunehmender Spielzeit besserte sich das Bild ein wenig, da Paul im Endspiel über einen Mehrbauer verfügte, Marc drei Bauer gegen eine Figur getauscht hatte und ich eine bequemer Stellung, bei immer kürzer werdender Bedenkzeit meines Gegners, risikolos weiter spielen konnte.

Wie bereit erwähnt, gab es zu Vorsaison starke Veränderungen. Eine Konstante ist aber geblieben – das Spiel von Kamikaze-Erwin. Wie immer nach Verwicklungen Ausschau haltend hat er das Remisangebot seines Gegner ausgeschlagen und versucht bis zum Ende auf Gewinn zu spielen. Sein Bemühen wurde allerdings nicht vom Erfolg gekrönt und so musste er schließlich doch ins Remis einwilligen.
Derweil hat auch Paul seine Gewinnversuche eingestellt und ebenfalls der Punkteteilung zugestimmt. 1 – 3
In der nachträglichen Analyse sah es zunächst so aus, als ob Paul noch einen gefährlichen Gewinnversuch hätte starten können. Der Rechner zu Hause widerlegte aber alle Ideen und bestätigte das Remis.
8/1p1N3p/p4pp1/Pn2k3/1P4P1/3K3P/8/8 b – – 0 18/1p1N3p/p4pp1/Pn2k3/1P4P1/3K3P/8/8 b – – 0 1“Remis?

Michael Z., lange Zeit stark unter Druck stehend, musste in ein Endspiel in dem sein Gegner eine Figur, er dafür 3 Bauern besaß. Die Konstellation erwies sich als nicht so schlecht, als dass er in Verlustgefahr geriet, aber auch nicht als so Vorteilhaft, dass man es in einen Sieg hätte umwandeln können. Folglich wieder Remis. 1 ½ – 3 ½

Zwei Punkte Rückstand bei noch 3 laufenden Partien. Keine Lage, die man als glücklich bezeichnen konnte.
Es mussten Punkte her.

Den ersten steuerte Michael K. bei. Ich als sein Brettnachbar konnte mir lange Zeit kein Bild über die Partie machen. Sie war so verworren und taktisch inhaltsreich, dass ich erst in der Nachbetrachtung am heimischen PC und mit des Zauberers(Houdini) Hilfe gesehen habe, wie Recht ich es mit meiner Ahnungslosigkeit doch hatte. Lange Zeit in Remisbreite, diese aber nur die des Messer, kippte sie kurz zu Gunsten seines Gegners, der aber seine Angriffschancen falsch einschätzte und durch ein Qualitätsopfer auf die schiefe Bahn geriet. Als dann noch 29.Dxb6 geschah, endete die Partie nach 29… (?) sofort. 2 ½ – 3 ½
2r2r1k/2q4p/pn1p3B/3Qp2p/PpB1P3/8/P1P4P/2K3R1 w – – 4 292r2r1k/2q4p/pn1p3B/3Qp2p/PpB1P3/8/P1P4P/2K3R1 w – – 4 29“Weiß

Kurze Zeit später, nachdem Marc einen der drei Bauern, die er für die Figur „eingetauscht“ hatte, wieder gewann, sah sein erfahrener und um 220 DWZ Punkte besserer Gegner seine Felle davon schwimmen und zog mit der Abgabe eines Remisgebotes die Notbremse. Marc nahm an – warum auch immer. 3 – 4

Auch das kann man als eine Konstante zur Vorsaison sehen. Ich bin immer(fast) der letzte der spielt.
Nachdem ich bei 0 – 2 ein Remisangebot abgelehnt habe, musste ich diese Partie gewinnen, wenn wir den Mannschaftskampf nicht verlieren wollten. Meine Stellung mit weiß gegen Pirc war über weite Strecken der Partie solide bis gut. Als die Zeit knapp wurde, spielte mein Gegner einige ungenauer Züge, die in einem Opferangriff mündeten, den ich glücklicherweise widerstehen konnte. Kurz vor Blättchenfall gab mein Gegner auf.

Ein wie ich meine gerechtes 4 – 4 gegen nette Gäste aus Recklinghausen. Erster Schritt Richtung Saisonziel -Ligaverbleib- wurde getan. Der nächste soll am 6.10 Auswärts in Herne folgen.