Eine Abordnung von 4+1 Topathleten stellten sich der Herausforderung Schulschachcup in Hattingen.
Schulschach hört sich nach Schule an. Es hatte mit Schule nur so viel zu tun, als dass in jeder der stattfindenden Klassen die vier besten Spieler einer Schule in einer Sonderwertung geehrt wurden. Mit 5 Spielern in drei Klassen (U8 – Sophia, U10 – Luca, U12 – Vincent, Lars und Paul) konnten wir in dieser Kategorie nicht mitreden. In allen anderen jedoch schon – und wie!
Ich habe mir vorgenommen den Fortschritt nach jeder Runde zu notieren, damit ich .. ja wozu eigentlich und so wurde nach der ersten Runde die alle gewannen die Schreiberei eingestellt. Im Nachhinein hat sich raus gestellt, dass ich eh nur Einsen hätte schreiben müssen – ok, fast immer.
U8
In der U8 spielte Sophia ihr zweites Turnier. Da schaut man am besten gar nicht hin. Dort werden zwar Züge nach den Regeln des Schachs gezogen (nicht immer) aber der Ausgang der Partie hat eher mit Roulette zu tun. Da sieht man mitunter schon mal 2-3 Damen einer Farbe die den nackten gegnerischen König jagen und am Ende ist das fast immer ein Remis – Patt!
U10
In der U10 in der Luca als Jungjahrgang gestartet ist, ist das schon sehr Schachähnlich was dort getrieben wird. Bei Luca verhält es sich so: kommt er nach Beginn der Runde im Laufschritt wieder zurück so ist das ein Sieg. Ist sein Schritt eher verhalten verheißt das meist nichts Gutes.
An diesem Tage aber musste Luca allerdings neben schachlichen auch die Qualitäten eines Marathonläufers beweisen, denn er lief und lief und lief. Sechs Mal in sechs Runden. Vor der letzten führte er mit einem vollen Punkt vor den Verfolgerfeld. Ein Remis würde also reichen. Die letzte Partie begann sehr vielversprechend. Turm mehr aber was macht man damit, wenn der Gegner Kompensation in Form eines starken Angriffs hat. Vielleicht gegen eine gefährliche Leichtfigur des Gegners tauschen oder als Blockadefigur benutzen. Doch solch fortgeschrittene Techniken sind in dieser Altersklasse selten anzutreffen. Und so kam es wie es kommen musste. Luca ging Matt. Damit kamen zwei Verfolger zu Luca auf und die Bucholz-Wertung bescherte ihm einen hervorragenden zweiten Platz. Ob der alleinigen Besetzung der Klasse ließen keine weiteren Pokale zu.
U12
Mit drei Startern in der U12 also dem zahlenmäßig größten Kontingent konnte man theoretisch drei Pokale holen. Sehr wahrscheinlich war das Szenario nicht, denn Vincent spielte erst sein zweites Turnier und Lars ist nicht unbedingt als Schnellspieler bekannt. Am Ende reichte es für Lars zu einem sehr gutem dritten Platz, wobei ein Punkt bei total gewonnener Stellung auf Zeit verloren wurde. Ganz anders Paul. Das Taktikmonster und Schnellzocker nutzte fast jede sich bietende taktische Chance zum Materialgewinn und verwaltete dann die Partien nach Hause. Bei 6/6 und ein Punkt vor dem Verfolgerfeld bot er in der letzten Runde einem Mädchen mit einem Mehrbauern ein Unentschieden an (sehr galant der Herr). Zu seiner Verwunderung schlug sie sein überaus großzügiges Angebot ab. Also nahm Paul ihr noch zwei Bauern ab und wiederholte sein Angebot. Ohne sich weitere Figuren abnehmen zu lassen nahm sie diesmal das Remis an. Mit 6,5/7 war das der Turniersieg.
Ein sonniger Ausflug nach Hattingen ging mit drei Pokalen für die Prinzengarde zu Ende. Auf ein Neues.