Gleich in der 1. Runde der Bezirkseinzelmeisterschaft gab es die ersten Punktverluste an der Spitze. Thomas Fischer konnte nur glücklich (!) gegen Kai Müller-Kreth remisieren. Peter Trzaska überzog ein ausgeglichenes Springerendspiel gegen Gerd Matrisch und zog den Kürzeren. Erfreulich ist der Gewinn von Marcus Henn gegen Hartmut Wimber. Marcus konnte mit den schwarzen Steinen den Gegner unter Druck setzen und einen Bauern einheimsen. Diesen Vorteil hat er letztendlich auch verwertet.

In der nächsten Runde am 8.11. kommt es zur Castrop-Rauxeler Paarung: Marcus Henn – Thomas Fischer.

Auszüge aus der Partie:
Thomas Fischer – Kai Müller-Kreth

rn1qr1k1/pp2bppp/2p2p2/8/3PQ1P1/2N5/PPP2P1P/2K1R1NR b – – 0 12rn1qr1k1/pp2bppp/2p2p2/8/3PQ1P1/2N5/PPP2P1P/2K1R1NR b – – 0 12“Stellung

Ich hatte gerade 12. Te1 gezogen (was strategisch gut aussieht), drückte die Uhr und sah die Katastrophe kommen: 12. … f5

rn1qr1k1/pp2bppp/2p5/5p2/3PQ1P1/2N5/PPP2P1P/2K1R1NR w – – 0 13rn1qr1k1/pp2bppp/2p5/5p2/3PQ1P1/2N5/PPP2P1P/2K1R1NR w – – 0 13“Stellung

Upps … Es droht simpel Lg5+. Nach 13. Dxf5 Lg5+ 14. Kd1 Dxd4+ 15. Dd3 Dxg4+ 16. Sf3 Sa6 entstand eine brisante Stellung:

r3r1k1/pp3ppp/n1p5/6b1/6q1/2NQ1N2/PPP2P1P/3KR2R w – – 0 17r3r1k1/pp3ppp/n1p5/6b1/6q1/2NQ1N2/PPP2P1P/3KR2R w – – 0 17“Stellung

Nach dem Turmtausch 17. Txe8+ Txe8 gibt es einige taktische Varianten, z.B. 18. Te1 Td8 19. Dxd8 Lxd8 20. Te8# oder auch 18. Tg1 Dxg1! 19. Sxg1 Td8 mit Zurückgewinn der weißen Dame. In der Partie folgte 18. Te1 Txe1+ 19. Txe1 Sb4 20. De4 Dxe4+ 21. Sxe4 Le7 (21… Lc1 scheint besser) 22. Sd4 g6 23. a3 Sd5 24. c4 Sf4 25. b4 f5 26. Sd2 c5 27. bxc5 Lxc5 28. Sc2 a6 29. Sb3 La7 30. Nb4 Lb6 31. c5 Lc7 32. Kd2 a5 33. Sd3 a4 34. Sd4 Sxd3 35. Kxd3 Lxh2 36. Se6 h5 37. Sd8 Kf8 38. Sxb7 Ke7 39. Sa5 Lc7 40. Sc4 Kd7 41. Sb2 Kc6 42. Sxa4 Kb5 43. Sc3+ Kxc5 44. f3 g5 45. Ke2 Kc4 46. Sd1 f4 47. Sf2

8/2b5/8/6pp/2k2p2/P4P2/4KN2/8 b – – 0 478/2b5/8/6pp/2k2p2/P4P2/4KN2/8 b – – 0 47“Stellung

47. … Kb3?? 48. Sh3??. Ein Fall von doppelter Schachblindheit. Nach Kb3 kann der weiße König einfach hinter die schwarzen Bauern spazieren: 48. Kd3 Kxa3 49. Ke4 Kb3 50. Kf5 Ld8 51. Sh3 h4 52. Sxf4 gxf4 52. Kxf4. Schwarz kann das Endspiel mit Mehrfigur nicht gewinnen, da der Läufer das Eckfeld h1 nicht beherrscht.

48. … g4 49. Sf2 g3 50. Sh3 Kxa3 51. Kf1 Kb3 52. Kg2 Kc4 53. Sg5 Kd5 54. Se4 Le5 55. Sg5 Lf6 56. Se4 Le5 57. Sg5 Kd4 58. Se6+ Kd3 59. Sg5 Ke2 60. Sh3 Lc7 61. Sg5 h4 62. Sh3 Le5 63. Sg5 Lg7 64. Sh3 Lh6 65. Sg1+ Kd2 66. Sh3 Ke3 67. Sg1 Kd4 68. Se2+ Ke5 69. Kh3 Lg5 70. Kg2 Kf5 71. Kh3 Lf6 72. Kg2 remis. Die Schlussstellung

8/8/5b2/5k2/5p1p/5Pp1/4N1K1/8 b – – 0 728/8/5b2/5k2/5p1p/5Pp1/4N1K1/8 b – – 0 72“Stellung

bewertet der Kollege Computer mit -4 (!). Es gibt aber keinen Gewinnweg mehr für Weiß, denn unabhängig von der konkreten Zugfolge, ergeben sich Szenarien:

  • Der schwarze König bleibt hinter seinen Bauern: In diesem Fall zieht Weiß einfach den König zwischen g2 und h3 hin und her.
  • Schwarz geht wieder mit dem König zurück nach e3: Weiß stellt den König nach g2 und zieht den Springer zwischen den Feldern g1, h3 und g5 hin und her. Der schwarze Läufer kann nicht g1 und g5 gleichzeitig kontrollieren.