Für fünf der sechs jungen Vertreter unser Jugendabteilung, ist die KJEM der erste Auftritt in einem „richtigen“ Turnier. Einzig Leon, der schon an den letztjährigen Meisterschaften teilnahm, verfügt schon über Turniererfahrung. Mit jeweils zwei Startern sind wir in der U10 – (Paul, Luca), U12 – (Lars, Marc) und U14 – (Jason, Leon) ausgeglichen vertreten.

Da einige von ihnen erst sehr kurz im Verein sind, war die Notationspflicht die größte Bewährungsprobe, die sie zu bestehen hatten. Diese und nebenbei so schien es, das Schachspielen, haben sie mit Bravur bestanden.

Die drei Klassen in denen wir vertreten sind, lassen sich spieltechnisch grob in drei Kategorien aufteilen:

U10 – wer Matt gesetzt wird, verliert. Das gilt natürlich für die anderen Klassen auch, aber wie das Matt zustande kommt ist sehr verschieden. Hier ist es völlig unabhängig von der Situation auf dem Brett. Natürlich darf man bis dahin nicht alles eingestellt haben was laufen kann, denn dann ist kein Matt mehr möglich. Aber ein Springer weniger, vielleicht auch mal etwas mehr, ist kein Grund aufzugeben. Warum auch, ich habe noch meine Dame! (König kann ja Gott sein Dank nicht geschlagen werden) Und plötzlich ist das Matt da, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. 1:0, lachen und zum Betreuer laufen. Herrlich!

U12 – was brauche ich zum Matt setzten. Läufer vielleicht einen Springer (lieber eine Figur mehr als eine zu wenig) und DAME. Ja, das müsste klappen. Also raus damit und auf in den Kampf. Irgendwo muss doch ein Matt zu finden sein. Rochade ist oft nur Nebenprodukt und wird nur deshalb gemacht, weil der Trainer das gesagt hat oder einem nichts anderes einfällt. Streckenweise wird aber schon recht zielstrebig eine Figur belagert. Licht- und Schattenspiele.

U14 – hier gilt: wer den ersten Fehler macht verliert. Positionelle Vorteile gelten wenig, Bauern auch. Bauern hindern die Türme, also warum nicht mal einen spenden für eine offene Linie. Ab hier werden schon Partien aufgegeben. Man erkennt also total verlorene Stellungen. Der Bewertungsraster bewegt sich so um zwei Bauerneinheiten. Stufe 1: naja, geht noch; Stufe 2: ohhh, ich glaube ich stehe schlechter; Stufe 3: Mist, das kann ich nicht mehr gewinnen – Aufgabe

Zum Spielgeschehen:

U10

Luca (jüngster Teilnehmer, 7), vor Wochenfrist Gewinner des 1. Castroper Schach Cups in der U8 und Paul, haben beide jeweils zwei Runden am ersten Turniertag gewonnen. Dabei schlug Luca den wahrscheinlich stärksten Teilnehmer der U10 Konkurrenz, der mit 776 DWZ als einziger eine Zahl aufzuweisen hat. Auch Paul schlug recht souverän seine beiden Kontrahenten. Die zweite Partie endete mit einem Schäfermatt. 4/4 – weiter so.

U12

Lars, der sein Potenzial bei dem Schnellschachturnier unter Beweis stellte und Leute mit DWZ 1000 schlug, kam auch mit 2/2 sehr gut in das Turnier rein. Auch die Art und Weise lässt hoffen. Marc, der zu Abteilung – Schreiben ist schwieriger als spielen – gehörte, war die Erleichterung nach seinem Sieg deutlich erkennbar. Lächelnd mit roten Ohren und einem TipTop ausgefüllten Spielprotokoll konnte er die Heimreise antreten, da sein Zweitrundengegner nicht erschienen war (Die Partie wird nochgeholt).

U14

Jason hatte in der U14 die schwersten Brocken (DWZ technisch gesprochen) gegen sich. Obwohl er in beiden Partien sehr gut mitspielte, schlich sich immer mal ein Patzer in seine Partie, was wie oben schon angeführt (erster Fehler entscheidet) in Niederlagen mündete.

Leon, unser Veteran, gewann seine erste Partie (Figureneinsteller diesmal von Gegner) recht deutlich. Es zeigt sich, dass er mit Mehrmaterial sehr gut umgehen kann. Aufgabe wird sein, sich dieses zu erspielen. Zweite Partie gegen Kraft (1100 DWZ) war praktisch im 24. Zug mit einem unfreiwilligen Läuferopfer vorbei. Auch die Gegnerschaft kann mit Mehrmaterial gut umgehen.

Alles in Allem ein gelungener und mit 8 von 11 Punkten auch erfolgreicher Auftakt unsere Truppe. Am 4.12 geht´s weiter, hoffentlich genauso erfolgreich.