1. Mannschaft

In der 8. und vorletzten Runde der Oberliga NRW 2013/2014 gastierte unsere erste Mannschaft beim SV Dinslaken. Während es für Dinslaken noch um wichtige Punkte gegen den Abstieg ging, war unser Bestreben als designierter Absteiger lediglich, die Saison zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen. Um es kurz zu machen: Auch dieses Ziel wurde verfehlt, gingen wir doch mit 2,0:6,0 gegen einen nominell nur geringfügig besseren Gegner kräftig baden.

Taktische Katastrophen

Prägend für diesen Kampf waren taktische Fehlgriffe, die einen Großteil der Partien entschieden. Leider zumeist zu unseren Ungunsten.

Den diesbezüglichen Anfang machte Alex Kartsev an Brett 2, der sich in einer Cambridge-Springs-Variante von IM Christof Sielecki die Dame fesseln ließ und sofort aufgab.
Spielstand 1,0:0,0 für Dinslaken.

Neben einem Remis von Mark Kusnetsov an Brett 5 gegen Thomas Neuer, mit dem der Castroper zufrieden sein konnte, hatten wir nur an Brett 7 das Glück auf unserer Seite. Denn Rainer Kaeding sorgte gegen Andreas Walter für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

4k3/3p1pp1/pbq1p3/1p2P2Q/5P1P/1PPN4/P1KP4/R1B2nr1 b – – 0 254k3/3p1pp1/pbq1p3/1p2P2Q/5P1P/1PPN4/P1KP4/R1B2nr1 b – – 0 25“Stellung

Obwohl Rainer, die weißen Steine führend, bereits überspielt war, ließ er sich die unverhoffte Chance nicht entgehen, die sich ihm nach 25…De4 bot.
Es folgte 26.Dh8+ Ke7 27.La3+ d6 28.Lxd6+ Kd7 29.Df8 und Weiß kann ruhigen Gewissens seinen Springer auf d3 hergeben, weil der schwarze König keine Möglichkeit mehr besitzt, dem Matt zu entgehen.
Spielstand 1,5:1,5.

Anschließend begann die Zeitnotphase, in der eine Partie nach der anderen zugunsten von Dinslaken kippte. Denn sowohl Frank Müller gegen FM Bernhard Stillger an Brett 8 als auch Soel Kartsev gegen Johannes Mundorf an Brett 4 gingen in ihren Verwicklungen unter.

An Brett 6 durfte ich mich in die Liste vergebener Chancen einreihen, konnte aber immerhin noch einen halben Punkt zurück nach Castrop nehmen.

8/p3r3/2p2pk1/r1Pp1ppp/PR3P2/K1R1P1PP/P7/8 b – – 0 418/p3r3/2p2pk1/r1Pp1ppp/PR3P2/K1R1P1PP/P7/8 b – – 0 41“Stellung

In dieser Stellung nahm ich mit Schwarz ohne weiteres Nachdenken das Remisangebot von Konstantin Cebulla an und musste in der nachträglichen Analyse feststellen, dass Schwarz dank des Hebels 41…h4! deutlichen Vorteil hätte erhalten können. Nach z.B. 42.gxh4 g4 wäre ein gedeckter Freibauern entstanden, der Weiß sicher noch heftige Kopfschmerzen bereitet hätte.
So aber stand es 4,0:2,0 für Dinslaken.

Selbst IM Sander van Eijk, bisher eine Bank am Spitzenbrett, griff diesmal im Endspiel daneben und kassierte gegen IM Thomas Trella seine erste Niederlage in der laufenden Saison, womit der Kampf für Dinslaken entschieden war.

Als letztes musste schließlich auch Oleksandr Sokalsky an Brett 3 die Segel streichen, erwiesen sich doch die verbundenen Freibauern von IM Guido Kern seiner Mehrqualität klar überlegen.
Endstand 6,0:2,0.

Am 27.04. beschließen wir die Saison mit einem Heimkampf gegen den SK Münster, bevor wir uns an die Vorbereitungen für die nächste Saison begeben. Die NRW-Klasse dürfte unserer aktuellen Spielstärke eher angemessen sein.