4. Mannschaft

Wäre Dogukan´s Gegner eine Minute später gekommen, würde man den Vergleich als Sieger beenden, vorausgesetzt, die restlichen Dinge hätten sich so ereignet wie sie sich ereignet haben.

Zu viele Konjunktive sind ein wackeliges Gebilde.

Nun zu den Tatsachen.

Dogukan hat verloren.
Nachdem er die Einladung zur russischen Partie abgelehnt hat und im Vierspringer-Spiel gelandet ist, sah er sich nach beiderseitigen Rochaden, mit der lästigen Fesselung Lg4 konfrontiert, weil er das unerlässliche h3 für Tempoverlust hielt. Der nachträgliche h3, g4 Befreiungsversuch mündete im Standartopfer Sxg4, hg Lxg4 und baldigen Matt.

Ach Christian war diesmal nicht besonders gut aufgelegt und erlag recht schnell seinem jungen Konkurrenten.
0-2 nach knapp einer Stunde Spielzeit und die Vierte am Rande einer Niederlage.

Die verbliebenen Partien von Thomas und Luca, gegen Scholtholt und Skaun, waren noch lange nicht entschieden, wobei Luca eine Qualität mehr besaß und siegessicher auf dem Stuhl zappelte.
Woher seine Siegesgewissheit kam weiß ich nicht, denn in dieser Klasse ist die Partie erst durch Matt oder Aufgabe beendet, sie sollte sich an diesem Tage als richtig erweisen.
Sein Springer wirbelte in der Brettmitte herum und war zu viel für die Rechenkünste seines Gegner, der eine Springergabel übersah und aufgab.
Der Anschlußtreffer zum 1-2.

Nun hing alles vom Thomas ab.
Dem fiel erst im Nachhinein, dass er gegen Schottisch spielte, machte seine Sache aber recht ordentlich und nach eine Reihe sehr gute Züge, stand er im Vorteil, laut Maschine einen virtuellen Bauern vorn, um diesen postwendend an den Gegner zu reichen.
Es folgte ein mühsamer Comeback und als alles wieder ins Lot kam, schenkte sein Gegner ihm einen Mattangriff, dem nur mit der Hergabe von viel Material hätte begegnet werden können. Herr Scholtholt sah dies ein und gab auf.

Ein gerechtes 2-2, in dem die Jugend auf beiden Seiten für die Punkte sorgte.

Partie des Tages: Luca Jelinski. Auch wenn nicht alles Gold war was glänzte, überraschte er mit Spielwitz, zeigte eine gute taktische Übersicht (zumindest in der Situation, in der er die Qualität gewann) und stellte nichts ein. Das Letztere ist von entscheidender Bedeutung!