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1. Mannschaft

Zu Beginn der Saison 2014/2015 unterlag die erste Mannschaft der Zweitvertretung der SF Katernberg deutlich mit 1,5:6,5. Nach dem vollzogenen Paradigmenwechsel tritt die Erste nach vielen Jahren nun wieder als reines Amateurteam auf. Dass die damit verbundenen Abgänge der holländischen Schachfreunde und einiger weiterer Spieler in dieser Spielzeit nicht zu kompensieren sein würden, war uns vor Saisonstart klar gewesen. Unser Anspruch kann es nur sein, das Beste zu geben, um vielleicht den überraschenden Klassenerhalt zu schaffen.

Ein dicker Brocken zum Auftakt

Mit dem Aufstiegsaspiranten SF Katernberg II wartete gleich in der ersten Runde ein Prüfstein für unsere aktuelle Leistungsfähigkeit auf uns. Eine Niederlage gegen den im Schnitt fast 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegner war einkalkuliert. Die Höhe war dem Spielverlauf allerdings nicht ganz angemessen, da Mark und Uli jeweils zwischenzeitliche Gewinnstellungen zum Verlust verdarben.

So war dann auch bereits die erste entschiedene Partie reif für das Kuriositätenkabinett. Mark Kusnetsov hatte an Brett 2 die Französische Eröffnung von FM Bernd Rosen mit der als harmlos geltenden Abtauschvariante beantwortet. Seine Wahl führte dazu, dass Schwarz frühzeitig das Ruder übernahm und zum finalen Schlag in Form eines Springeropfers auf f2 ansetzte. Zwei Züge später stand diese Stellung auf dem Brett:

2r1r1k1/pp3ppp/6b1/3pb3/1P1N3q/1QPB3P/PB4P1/3RRK2 b – – 0 202r1r1k1/pp3ppp/6b1/3pb3/1P1N3q/1QPB3P/PB4P1/3RRK2 b – – 0 20“Stellung

Anstatt nun mit 20…Lxd3+ 21.Txd3 Lxd4 zwei tödliche Mattdrohungen auf f2 und e1 aufzustellen und die Ernte einzufahren, machte Schwarz den zweiten Schritt vor dem ersten, zog 20…Lxd4??, und musste nach 21.cxd4 entsetzt feststellen, dass der Ld3 von der Dame gedeckt ist. Es folgte 21…Lh5, wonach ein Wegzug des angegriffenen Turms für Mark leicht gewonnen hätte. Hingegen mündet das gespielte 22.Le2?? nach 22…Txe2 23.Txe2 Lxe2+ 24.Kxe2 De4+ 25.Kf1 Tc2 in ein Endspiel mit Minusbauer, welches Mark letztlich verlor.
Spielstand 0,0:1,0.

Als nächster reichte Wolfgang Kock an Brett 6 FM Dr. Thomas Wessendorf seine Hand zur Aufgabe. Der Angriffsversuch am Königsflügel hatte sich leider als Boomerang erwiesen und endete damit, dass statt des gegnerischen der eigene König unter Beschuss geriet. Im 28. Zug war Figurenverlust nicht mehr zu vermeiden und Wolfgang streckte die Waffen.
Spielstand 0,0:2,0.

Den ersten halben Punkt für uns steuerte Soel Kartsev an Brett 1 bei, der in etwas besserer Stellung das Remisangebot von IM Dr. Christian Scholz annahm.
Spielstand 0,5:2,5.

Der Anschlusstreffer gelang Pascal Werrn am vierten Brett. Im Zuge eines Königsangriffs opferte Marcus Bee zunächst einen Springer, um dann noch eine Qualität hinterher zu schießen. Doch die Verteidigungsressourcen von Pascals König erwiesen sich als ausreichend. Nachdem Schwarz sein Pulver verschossen hatte, blieb ihm nur die Aufgabe.
Spielstand 1,5:2,5.

Als nächstes musste ich mich an Brett 3 geschlagen geben. Gegen FM Timothée Heinz, den DWZ-stärksten Spieler im Katernberger Team, reichte das fehlerhafte Öffnen der Stellung im 20. Zug aus, mir die Stärken des Läuferpaares vorführen zu lassen.
Spielstand 1,5:3,5.

Anschließend musste auch Frank Müller seinem Gegner gratulieren. Martin Valkyser hatte an Brett 5 seine Stellung schrittweise positionell verstärkt und beendete die Partie mit einem hübschen Damenfang.

4r1k1/1Rp2pbp/pB6/q3Pp2/5P2/nQN3P1/7P/6K1 b – – 0 274r1k1/1Rp2pbp/pB6/q3Pp2/5P2/nQN3P1/7P/6K1 b – – 0 27“Schlussstellung

Spielstand 1,5:4,5.

Obwohl der Kampf entschieden war, hegten wir die Hoffnung, unsere Brettpunktbilanz aufbessern zu können. Vor allen Dingen setzten wir dabei auf Ersatzmann Uli Mittelbachert an Brett 8, der seinen Gegner Bernd Dahm weitgehend eingeschnürt hatte.

2r2nk1/p1r2pBp/1pq1p1pP/2pnP3/3pN3/P2P1QP1/1PP2P2/R3R1K1 w – – 0 322r2nk1/p1r2pBp/1pq1p1pP/2pnP3/3pN3/P2P1QP1/1PP2P2/R3R1K1 w – – 0 32“Stellung

Nur der Sd5 bewahrt Schwarz vor dem Mattsetzen mit Sf6+. Es bot sich an, diesen auszuhebeln, z.B. mit 32.c4 dxc3 33.dxc3 c4 34.dxc4 Dxc4 35.Tad1 nebst Txd5. Spielt Schwarz irgendwann f5, so schlägt Weiß e.p. und droht Sg5 nebst f7+.
Leider ging Uli an dieser Chance vorbei, verlor beim Umgruppieren eine Figur und musste ebenfalls die Segel streichen.
Spielstand 1,5:5,5.

Als letzter an den Brettern blieb es Neuzugang Dmitrij Rohovoy an Brett 7 gegen Dr. Volker Gassmann vorbehalten, für das Endergebnis zu sorgen. Lange sah es dank zäher Verteidigung danach aus, einen halben Punkt mitnehmen zu können. Doch das Wegfallen der 3. Zeitkontrolle machte sich bemerkbar. Dmitrij schaffte es in hochgradiger Zeitnot nicht, das Spinnen des gegnerischen Mattnetzes zu unterbinden und so ging es schließlich seinem Monarchen an den Kragen.
Endstand 1,5:6,5.

Es bleibt zu hoffen, dass in der nächsten Runde am 05.10. gegen die SG Bochum 31 II ein paar Brettpunkte mehr für uns übrig bleiben.


1. Mannschaft

Wir haben das Schachspielen nicht verlernt! Mit diesem Résumé nach einem hart erkämpften 4:4 gegen den SK Münster beschließt die erste Mannschaft die diesjährige NRW Oberliga-Saison.
Die Rollen beim letzten Match waren klar verteilt: Während wir die Partien locker angehen konnten, da unser Abstieg bereits seit geraumer Zeit feststand, benötigte der Gegner im Sinne des Klassenerhalts dringend einen Sieg. Es war also nicht verwunderlich, dass wir uns einer breiten Front von Titelträgern gegenüber sahen. Nicht weniger als 3 IM und 2 FM boten die Münsteraner auf, um das angestrebte Ziel zu erreichen.

Das Glück auf unserer Seite

So oft wir in dieser Saison mit dem fehlenden Glück haderten, diesmal war es mehrheitlich auf unserer Seite. Doch davon später mehr.

Der Kampf begann mit einem recht unspektakulären Schwarz-Remis von Mark Kusnetsov an Brett 5. Mark wählte gegen Hans Georg Emunds eine seltene Zugfolge der Russischen Verteidigung. Ihm gelang damit ein solider Übergang ins Mittelspiel und nachdem ein Großteil des Materials vom Brett verschwunden war, wurde auch schon der Handshake vereinbart.

Es folgte die Führung für Münster. Denn Uli Mittelbachert an Brett 8 ging mit Weiß in einem Königsinder im Anzug etwas zu forsch zu Werke.

1k1r3r/2qnbp2/bpn1p2p/p1ppP1p1/P7/2PP1NPP/1P1BQPB1/R3RNK1 w – – 0 171k1r3r/2qnbp2/bpn1p2p/p1ppP1p1/P7/2PP1NPP/1P1BQPB1/R3RNK1 w – – 0 17“Stellung

Hier versuchte Uli, mittels 17.b4 die Brechstange auszupacken. Doch nach 17…cxb4 18.cxb4 Sxb4 stand der dunkle Monarch, geführt von FM Christoph Kamp, völlig sicher. Schwarz hatte bei besserer Stellung einen Bauern mehr und verwertete seinen Vorteil problemlos.
Spielstand 0,5:1,5.

Einen ähnlichen Verlauf nahm auch die Partie an Brett 2, diesmal jedoch zu unseren Gunsten.
Hier konnte sich Alex Kartsev zum Abschluss der Saison einen IM-Skalp sichern.

2k2r1r/ppqb1n2/4pPBp/2p3p1/1nPp3P/5NP1/PP2QP2/R1B1R1K1 b – – 0 192k2r1r/ppqb1n2/4pPBp/2p3p1/1nPp3P/5NP1/PP2QP2/R1B1R1K1 b – – 0 19

In dieser scharfen französischen Stellung brachte IM Marinus Kuijf das Bauernopfer 19…d3. Doch nach 20.Lxd3 Sxd3 21.Dxd3 war das Ergebnis eher ernüchternd. Ein Angriff ist nicht zu forcieren und Weiß ist mit einem Bauern im Plus. Auch ein weiteres Bauernopfer brachte für Schwarz keine Besserung seiner Situation. Alex blieb stets auf der Höhe des Geschehens und brachte den vollen Punkt sicher nach Hause.
Spielstand 1,5:1,5.

Leider konnte Pascal Werrn am 6. Brett die erneute Führung der Gegner nicht verhindern. Gegen Münsters Topscorer FM Dr. Kai Wolter (7,0/9) hatte er bereits aus der Eröffnung heraus mit positionellen Problemen zu kämpfen, die er dann im Mittelspiel endgültig nicht mehr in den Griff bekam. Im 33. Zug blieb nur noch die Aufgabe übrig.
Spielstand 1,5:2,5.

Danach setzte die Zeitnotphase ein und sorgte dafür, dass zunächst zwei Partien zu unseren Gunsten kippten. Den Anfang machte Frank Müller an Brett 8 mit Schwarz gegen Peter Bolwerk.

8/kb5Q/p1nr4/1p1n1p2/5N2/5P2/2q3PP/3RR2K w – – 0 408/kb5Q/p1nr4/1p1n1p2/5N2/5P2/2q3PP/3RR2K w – – 0 40“Stellung

Anstatt sich den Springer mit 40.Sxd5 zurückzuholen, griff Weiß zu 40.Txd5?, was nach 40…Txd5 41.Sxd5 Dd2 eine Figur kostet. Dadurch verwandelte Frank seine Minusqualität in zwei Figuren für einen Turm. Die Verwertung des materiellen Vorteils gelang ihm anschließend sehenswert.
Spielstand 2,5:2,5.

Auch bei Soel Kartsev an Brett 4 passierte analoges. Mit Weiß erreichte er gegen eine Caro-Kann Verteidigung im 40.Zug die Diagrammstellung.

6k1/3b1pp1/5p2/3P4/2P2P1n/5B2/5KpQ/6Bq b – – 0 406k1/3b1pp1/5p2/3P4/2P2P1n/5B2/5KpQ/6Bq b – – 0 40“Stellung

Nun hätte 40…Sxf3 41.Kxf3 Lf5 aller Wahrscheinlich nach zum Remis geführt. Martin Molinaroli zog jedoch 40.Lh3?, wonach sich Soel nicht lange bitten ließ und mit 41.Dxh1 gxh1-D 42.Lxh1 in ein für ihn gewonnenes Endspiel abwickelte.
Spielstand 3,5:2,5.

Andersherum erging es Oleksandr Sokalsky an Brett 3. Gegen die von IM Manuel Bosboom sehr kreativ vorgetragene Eröffnungsbehandlung kam er mit Schwarz gut ins Spiel, verlor jedoch in Zeitnot den Faden. Als sich der Rauch verzogen hatte, hatte Oleksandr ein Endspiel mit zwei Minusbauern auf dem Brett, welches nicht mehr zu halten war.
Spielstand 3,5:3,5.

Damit blieb es nicht zum ersten Mal IM Sander van Eijk am ersten Brett vorbehalten, das Endergebnis herzustellen. Gegen IM Frans Cuijpers konnte er nach langem Kampf sein Endspiel mit Minusbauer remis halten.
Endstand 4,0:4,0.

Der SK Münster muss nun unser Schicksal sowie das des SV Erkenschwick teilen, und den Gang in die NRW-Klasse antreten. Lassen wir uns überraschen, ob es einem dieser Teams gelingt, postwendend den Wiederaufstieg zu schaffen.
Die verdienten Aufsteiger in die 2. Bundesliga sind mit dem SK Turm Emsdetten 2 und der SG Solingen 2 erwartungsgemäß die beiden Mannschaften, gegen die wir unsere höchsten Niederlagen einstecken mussten.

Tabelle der Oberliga NRW


Pl. Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 + = MP BP
1 SK Turm Emsdetten 2 ** 4,0 3,0 2,5 4,5 5,0 5,5 5,5 6,0 7,0 6 1 2 13 43.0
2 SG Solingen 2 4,0 ** 4,0 5,5 3,0 6,0 5,5 3,0 4,5 6,5 5 2 2 12 42.0
3 SV Mülheim-Nord 2 5,0 4,0 ** 4,0 4,0 4,0 3,5 5,0 4,5 5,0 4 4 1 12 39.0
4 SG Porz 2 5,5 2,5 4,0 ** 3,0 4,0 4,5 6,0 4,5 4,5 5 2 2 12 38.5
5 SV Wattenscheid 2 3,5 5,0 4,0 5,0 ** 5,0 5,5 2,5 3,5 4,5 5 1 3 11 38.5
6 SV Dinslaken 1 3,0 2,0 4,0 4,0 3,0 ** 4,0 4,5 5,5 6,0 3 3 3 9 36.0
7 Klub Kölner SF 1 2,5 2,5 4,5 3,5 2,5 4,0 ** 4,0 6,0 4,5 3 2 4 8 34.0
8 SK Münster 1 2,5 5,0 3,0 2,0 5,5 3,5 4,0 ** 4,0 4,0 2 3 4 7 33.5
9 SV Erkenschwick 1 2,0 3,5 3,5 3,5 4,5 2,5 2,0 4,0 ** 4,0 1 2 6 4 29.5
10 SV Castrop-Rauxel 1 1,0 1,5 3,0 3,5 3,5 2,0 3,5 4,0 4,0 ** 0 2 7 2 26.0

Einzelergebnisse


Rangnr. Name DWZ 1 2 3 4 5 6 7 8 9
1 de Jong, Jan Willem 2447   ½              
2 van Eijk, Sander 2396   ½ 1 1 ½ ½ 1 0 ½
3 Muhren, Bianca 2301                  
4 Kartsev, Alexandr 2240 0 0 ½ 0 0 0 ½ 0 1
5 Sokalskyy, Alexander 2219 0k     ½ 0 0 0 0 0
6 Kartsev, Soel 2204 ½ 0 ½ 0 1 0 1 0 1
7 Kusnetsov, Mark 2148 ½ 1 0 0k ½ 0 0 ½ ½
8 Böhnke, Martin 2103   ½       0   ½  
1001 Kaeding, Rainer 2086 ½   ½         1  
1002 Hille, Ralph Ingo 2066 0 0 ½ 1 ½        
1003 Werrn, Pascal 2047 0 1 ½ 0 0 ½ 0   0
1004 Müller, Frank 1998 0   ½ 1 ½ 0 0 0 1
15 Mittelbachert, Ulrich 1847             1   0
      4 3 1 6 4

Die einzelnen Ergebnisse können dem Vereinsportal des SBNRW entnommen werden.


1. Mannschaft

In der 8. und vorletzten Runde der Oberliga NRW 2013/2014 gastierte unsere erste Mannschaft beim SV Dinslaken. Während es für Dinslaken noch um wichtige Punkte gegen den Abstieg ging, war unser Bestreben als designierter Absteiger lediglich, die Saison zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen. Um es kurz zu machen: Auch dieses Ziel wurde verfehlt, gingen wir doch mit 2,0:6,0 gegen einen nominell nur geringfügig besseren Gegner kräftig baden.

Taktische Katastrophen

Prägend für diesen Kampf waren taktische Fehlgriffe, die einen Großteil der Partien entschieden. Leider zumeist zu unseren Ungunsten.

Den diesbezüglichen Anfang machte Alex Kartsev an Brett 2, der sich in einer Cambridge-Springs-Variante von IM Christof Sielecki die Dame fesseln ließ und sofort aufgab.
Spielstand 1,0:0,0 für Dinslaken.

Neben einem Remis von Mark Kusnetsov an Brett 5 gegen Thomas Neuer, mit dem der Castroper zufrieden sein konnte, hatten wir nur an Brett 7 das Glück auf unserer Seite. Denn Rainer Kaeding sorgte gegen Andreas Walter für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

4k3/3p1pp1/pbq1p3/1p2P2Q/5P1P/1PPN4/P1KP4/R1B2nr1 b – – 0 254k3/3p1pp1/pbq1p3/1p2P2Q/5P1P/1PPN4/P1KP4/R1B2nr1 b – – 0 25“Stellung

Obwohl Rainer, die weißen Steine führend, bereits überspielt war, ließ er sich die unverhoffte Chance nicht entgehen, die sich ihm nach 25…De4 bot.
Es folgte 26.Dh8+ Ke7 27.La3+ d6 28.Lxd6+ Kd7 29.Df8 und Weiß kann ruhigen Gewissens seinen Springer auf d3 hergeben, weil der schwarze König keine Möglichkeit mehr besitzt, dem Matt zu entgehen.
Spielstand 1,5:1,5.

Anschließend begann die Zeitnotphase, in der eine Partie nach der anderen zugunsten von Dinslaken kippte. Denn sowohl Frank Müller gegen FM Bernhard Stillger an Brett 8 als auch Soel Kartsev gegen Johannes Mundorf an Brett 4 gingen in ihren Verwicklungen unter.

An Brett 6 durfte ich mich in die Liste vergebener Chancen einreihen, konnte aber immerhin noch einen halben Punkt zurück nach Castrop nehmen.

8/p3r3/2p2pk1/r1Pp1ppp/PR3P2/K1R1P1PP/P7/8 b – – 0 418/p3r3/2p2pk1/r1Pp1ppp/PR3P2/K1R1P1PP/P7/8 b – – 0 41“Stellung

In dieser Stellung nahm ich mit Schwarz ohne weiteres Nachdenken das Remisangebot von Konstantin Cebulla an und musste in der nachträglichen Analyse feststellen, dass Schwarz dank des Hebels 41…h4! deutlichen Vorteil hätte erhalten können. Nach z.B. 42.gxh4 g4 wäre ein gedeckter Freibauern entstanden, der Weiß sicher noch heftige Kopfschmerzen bereitet hätte.
So aber stand es 4,0:2,0 für Dinslaken.

Selbst IM Sander van Eijk, bisher eine Bank am Spitzenbrett, griff diesmal im Endspiel daneben und kassierte gegen IM Thomas Trella seine erste Niederlage in der laufenden Saison, womit der Kampf für Dinslaken entschieden war.

Als letztes musste schließlich auch Oleksandr Sokalsky an Brett 3 die Segel streichen, erwiesen sich doch die verbundenen Freibauern von IM Guido Kern seiner Mehrqualität klar überlegen.
Endstand 6,0:2,0.

Am 27.04. beschließen wir die Saison mit einem Heimkampf gegen den SK Münster, bevor wir uns an die Vorbereitungen für die nächste Saison begeben. Die NRW-Klasse dürfte unserer aktuellen Spielstärke eher angemessen sein.


1. Mannschaft

Nach dem 1:7 Debakel in Emsdetten in der vorherigen Runde, blieb unserer Ersten lediglich die theoretische Chance, durch Siege in den verbleibenden drei Runden die Klasse zu halten. Der nötige erste Schritt hierzu wäre ein doppelter Punktgewinn gegen die zweite Mannschaft der SG Köln-Porz gewesen. Doch wie so oft in dieser Saison standen wir nach hartem Kampf am Ende mit 3,5:4,5 Brettpunkten und folglich mit leeren Händen da.

Untergang mit fliegenden Fahnen

Wer jedoch geglaubt hat, dass sich unsere Jungs bereits ihrem Schicksal ergeben hätten, wurde eines besseren belehrt. Denn Kurzremise waren bei diesem Kampf nicht zu vermelden. Stattdessen ging es an allen Brettern hoch her.

Den Anfang machte IM Sander van Eijk mit Schwarz gegen IM David Miedema. In einer Altindischen Partie opferte er seinen Läufer, um dem gegnerischen König die schützenden Bauern zu entziehen und erhielt in folgender Stellung die Möglichkeit, seinen Angriff zu krönen.
4r1k1/1p3pp1/1p1p1n1p/7r/3PN2q/4PP2/PP4B1/2RQ1RK1 b – – 0 234r1k1/1p3pp1/1p1p1n1p/7r/3PN2q/4PP2/PP4B1/2RQ1RK1 b – – 0 23“Stellung

Es folgte vernichtend 23… Txe4!! und nach der nun einsetzenden Treibjagd wurde der weiße Monarch schließlich auf b3 erlegt.
Spielstand 1,0:0,0.

Leider währte unsere Freude nicht lange. Denn nachdem Mark Kusnetsov gegen FM Dr. Patrick Peschlow mit Schwarz gut aus der Russischen Eröffnung herausgekommen war, ereilte ihn der folgende kapitale Blackout.
1r4k1/5pp1/7p/3P1b2/1PpB1q2/2Q2B1P/5PP1/6K1 b – – 0 311r4k1/5pp1/7p/3P1b2/1PpB1q2/2Q2B1P/5PP1/6K1 b – – 0 31“Stellung

31…Le4?? 32. Le5 und der schwarze Turm geht verloren.
Spielstand 1,0:1,0.

Es folgte prompt ein ähnliches Missgeschick auf Porzer Seite.
2r1b1k1/1p4pp/4p3/p1rpP1q1/3Q4/P3PRP1/4B2P/5RK1 b – – 0 262r1b1k1/1p4pp/4p3/p1rpP1q1/3Q4/P3PRP1/4B2P/5RK1 b – – 0 26“Stellung

In der Diagrammstellung hatte Uli Mittelbachert an Brett 8 das Glück, dass Ramil Sabirov seine Dame nicht nach e7 zurück zog, sondern 26…Lg6 spielte, was nach 27. Dxc5! wegen der Mattdrohung auf f8 ebenfalls einen Turm kostete. Ein gelungener Einstand des für den erkrankten Ingo Hille eingesprungenen Uli, der mit seiner Partie überdies bewiesen hat, dass auch ein Orang-Utan seine Berechtigung in der Turnierarena hat.
Spielstand 2,0:1,0.

Den erneuten Ausgleich für Köln-Porz musste Pascal Werrn an Brett 6 gegen Xianliang Xu hinnehmen, hatte er doch dessen Ressourcen hinsichtlich eines Königsangriffs unterschätzt.
Spielstand 2,0:2,0.

Eine starke Partie spielte Soel Kartsev an Brett 4 gegen FM Norbert Gallinnis, indem er dessen König mustergültig erlegte.
1nb2r1k/r6p/p4p1b/qp1Np2p/8/1PP2QBP/P4PP1/3RR1K1 w – – 0 271nb2r1k/r6p/p4p1b/qp1Np2p/8/1PP2QBP/P4PP1/3RR1K1 w – – 0 27“Stellung

Soel hatte soeben auf a5 seinen Springer geopfert, um nun mit 27. Txe5! entscheidend die Linien zu öffnen. Nach 27… f5 28.Dxh5 steht Schwarz trotz Mehrfigur bereits auf verlorenem Posten, so dass wir 6 Züge später die erneute Führung vermelden konnten.
Spielstand 3,0:2,0.

Leider erwies sich Oleksandr Sokalskys Bauernopfer an Brett 3 als nicht geeignet, IM Vitaly Malykin vor Probleme zu stellen, da dieser ohne größere Schwierigkeiten seinen Vorteil verdichten und den vollen Punkt nach Hause schaufeln konnte.
Spielstand 3,0:3,0.

An Brett 7 hofften wir darauf, dass es Frank Müller gelingen könnte, seinen Mehrbauern gegen Carlo Pauly in Szene zu setzen. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Stattdessen übersah Frank ein Zwischenschach und just zappelte sein König im Mattnetz, was gleichbedeutend mit unserem endgültigen Aus in der Oberliga war.
Spielstand 3,0:4,0.

Als Last Man Standing gelang es Alex Kartsev gegen Stanislav Korotkjevich schließlich, an Brett 2 seine lange Zeit verlorene Partie in den Remishafen zu bugsieren und etwas Ergebniskorrektur zu betreiben.
Endstand: 3,5:4,5.

In den letzten beiden Runden der Saison können wir nun befreit aufspielen und uns erhobenen Hauptes aus der Oberliga verabschieden. Auf ein Wiedersehen in der Saison 2015/2016!

Insgesamt 13 Mannschaften fanden den Weg zur diesjährigen Viererblitz-Mannschaftsmeisterschaft des Schachbezirks Herne-Vest, die vom SV Königsspringer Haltern ausgerichtet wurde.
In der Aufstellung Alex Kartsev, Soel Kartsev, Mark Kusnetsov, Wolfgang Kock und Martin Böhnke als Ersatzmann belegte unser Team in der Endabrechnung leider den undankbaren 3. Platz und verpasste damit die Qualifikation für die Verbandsebene.

Es lief nicht rund

Als Nr. 2 der Setzliste mit einem TWZ-Schnitt von 2191 ausgestattet, waren wir guter Dinge, in diesem Jahr um den Titel mitspielen zu können.
Doch schon nach den ersten Runden offenbarte sich, dass das nicht unser Tag werden würde. Während der Favorit aus Herne-Sodingen in der Aufstellung Koscielski, Langers, Wickenfeld, Sandkamp ein 4,0:0,0 nach dem anderen auf die Bretter zauberte, taten wir uns von Anfang an schwer, der Papierform gerecht zu werden.
Nachdem das Spitzenduell in der 4. Runde folgerichtig mit 1,0:3,0 verloren ging, war klar, dass es nur noch um Platz 2 gehen würde.

Hier erwuchs uns mit einem furios aufspielenden SV Erkenschwick ein ebenbürtiger Gegner. Nach einem 2,0:2,0 im direkten Vergleich entstand ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches es zu gewinnen galt. Weil sich beide Teams jedoch keine Blöße mehr gaben und mit 20:4 Punkten ins Ziel einliefen, mussten die Brettpunkte entscheiden. Hier hatten die Erkenschwicker die Nase vorne, wurden verdienter Zweiter und vertreten neben dem SK Sodingen unseren Bezirk bei der Verbandsmeisterschaft in Oberhausen.

Viel Glück dafür!

Die Einzelergebnisse


Rd. Gegner TWZ Brett 1 Brett 2 Brett 3 Brett 4 Ersatz Ergebnis
      A. Kartsev S. Kartsev Kusnetsov Kock Böhnke  
1 Waltrop 1575 ½ 1 1 1 3,5-0,5
2 RSG Läufer-Ost 1774 0 0 1 1 2,0-2,0
3 SK Sodingen 3 1781 0 ½ 1 1 2,5-1,5
4 SK Sodingen 1 2262 0 1 0 0 1,0-3,0
5 SK Sodingen 2 2044 1 1 0 1 3,0-1,0
6 Haltern 1 1799 1 1 ½ 1 3,5-0,5
7 Zeppelin Herne 1372 1 1 1 1 4,0-0,0
8 SV Erkenschwick 1 2036 1 1 0 0 2,0-2,0
9 SV Unser Fritz 1589 1 1 1 1 4,0-0,0
10 SV Erkenschwick 2 1808 1 ½ 1 ½ 3,0-1,0
11 SC RE-Altstadt 1595 1 1 1 1 4,0-0,0
12 Haltern 2 1640 1 1 1 ½ 3,5-0,5
      8,5/12 10,0/12 8,5/12 7,5/10 1,5/2 20:4/36,0




Das amtliche Endergebnis auf der Turnierseite des Schachbezirk Herne-Vest.


1. Mannschaft

Die fünfte Runde der Oberliga NRW bescherte unserer Ersten erneut die Zweitvertretung eines Revier-Nachbarn als Gegner, nämlich die des SV Mülheim-Nord.
Die Truppe rund um Mannschaftsführer Daniel Hausrath ist eine bunte Mischung aus arrivierten Großmeistern, langjährigen Mülheimer Vereinsmitgliedern und aufstrebenden Jungspielern. Rechneten wir uns im Vorfeld Chancen aus, den einen oder anderen Spielpunkt aus Mülheim entführen zu können, reichte es in der Endabrechnung bedauerlicherweise erneut nur zu einer knappen 3:5 Niederlage.

Was an den Tischen geschah

Der Kampf begann einigermaßen ruhig mit zwei Unentschieden.

Nachdem sich Frank Müller am 8. Brett in einer Sizilianischen Partie nicht zu einem interessanten Qualitätsopfer auf c3 durchringen konnte, war die Annahme des Remisangebots von Gunther Voß die beste Wahl, die ihm seine Stellung ließ.

Auch Mark Kusnetsov an Brett 5 konnte in keiner Phase seines geschlossenen Sizilianers Vorteil gegenüber Andre Krüger reklamieren. Somit war hier ebenfalls ein Remis das zu erzielende Optimum.
Spielstand 1:0:1,0.

Gar nicht gut lief es für Pascal Werrn an Brett 7. Gegen den 15-jährigen niederländischen Youngster Thomas Beerdsen geriet er im Slawischen Damengambit nach zwei schwachen Zügen im Mittelspiel in eine positionell verlorene Stellung. Gelähmt durch ein erdrückendes schwarzes Bauernzentrum musste er hilflos zusehen, wie sich sein Gegenüber einen Bauern nach dem anderen einverleibte und ihn schließlich matt setzte.
Spielstand 2:0:1,0 für Mülheim.

Positionell überspielt wurde Alex Kartsev an Brett 2. Mit Schwarz gegen GM Felix Levin ist das sicherlich keine Schande, wenngleich wir uns im Mannschaftssinne gewünscht hätten, nicht wieder einen deutlichen Rückstand aufholen zu müssen.
Spielstand 3,0:1,0 für Mülheim.

Am ersten Brett trauerte IM Sander van Eijk lange Zeit folgender Stellung gegen GM Mihail Saltaev hinterher:
4r1k1/7p/2p1pp2/6q1/P5Q1/8/5PPP/4R1K1 w – – 0 344r1k1/7p/2p1pp2/6q1/P5Q1/8/5PPP/4R1K1 w – – 0 34“Stellung

In der Diagrammstellung forcierte Sander mit 34.Dxg5+ das Remis. Indes hätte ihm 34.Dd4! klaren Vorteil eingebracht. Da dessen Dame an die Deckung von f6 gebunden ist, ist es Schwarz nicht möglich, das Eindringen der weißen Dame auf d7 bzw. d6 zu verhindern, wonach die Bauern c6, e6 und h7 nicht gleichzeitig zu verteidigen sind. In Verbindung mit seiner geschwächten Königsstellung und dem entfernten freien a-Bauern hätte Schwarz große Probleme gehabt, die Partie noch zu retten. Nach der Partiefortsetzung hingegen einigte man sich einige Züge später auf ein Unentschieden.
Spielstand 3,5:1,5.

An Brett 6 kam Ingo Hille mit Schwarz gegen Tom Bus gut aus der Eröffnung heraus und hätte in der Diagrammstellung durchaus versuchen können, seinen Mehrbauern auf a4 mittels 15…Lc6 zu behaupten.
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Ingo entschied sich für 15…e5 und nach 16.Sxa4 war das materielle Gleichgewicht wiederhergestellt. Weil es keinem der Kontrahenten gelang, in der sich anbahnenden Zeitnotphase einen nennenswerten Vorteil festzuhalten, einigte man sich nach deren Ende auf ein verdientes Remis.
Spielstand 4,0:2,0.

Unsere Hoffnung, vielleicht doch noch einen Punkt aus Mülheim mitzunehmen, wurde befeuert durch ein neues Kapitel im Buch „Der unglaubliche Soel“.
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Gegen Mees van Osch, den zweiten Youngster im Team von Mülheim, geriet Soel mit Schwarz an Brett 4 bereits in der Eröffnung auf Abwege und tat das, was die Zuschauer staunen lässt: erfolgreich sämtliche Brücken abbrechen und eine Attacke reiten. In der Diagrammstellung hat Schwarz lediglich einen Springer für zwei Türme. Viele Schachfreunde hätten an dieser Stelle vermutlich längst aufgegeben. Doch mit seinem restlichen Material gelang es Soel, immer neue Drohungen aufzustellen und sich das fehlende Material Schritt für Schritt wieder zusammen zu hamstern, bis der Gegner im Endspiel schließlich entnervt die Partie komplett einstellte.
Spielstand 4,0:3,0 für Mülheim.

Sollte da tatsächlich noch etwas gehen?
Es lag in der Hand von Oleksandr Sokalsky an Brett 3. Bereits in der Eröffnung hatte er ein Remisangebot von Benjamin Nachbar ausgeschlagen und mühte sich nun, einen Vorteil aus seiner Stellung herauszuholen. Mit Dauer der Partie trat jedoch das Gegenteil ein: Nicht Weiß sondern Schwarz konnte sich Vorteil erspielen und bald musste Oleksandr zuschauen, wie um seinen König herum ein heftiges Gewitter aufzog. Dieses verstärkte sich dermaßen, dass es schließlich den weißen König mitsamt unseren Hoffnungen vom Brett fegte und den Endstand von 5,0:3,0 für Mülheim herstellte.

Was bleibt ist, weiterhin nach vorne zu schauen. Im nächsten Kampf am 02.02. gegen den Turm Emsdetten können wir nur durch einen Überraschungserfolg Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze halten.


1. Mannschaft

In der vierten Runde der Oberliga NRW hatte die erste Mannschaft des SV Castrop-Rauxel die Zweitvertretung des SV Wattenscheid zu Gast.
Waren die Wattenscheider zu Beginn des Kampfes mit 1:5 Punkten neben uns im Tabellenkeller angesiedelt, täuschte dieser Zustand über ihre reale Spielstärke hinweg. Denn der Abgang dreier deutscher IM zum Ende der letzten Saison wurde kurzerhand durch das Aufstocken des Kaders um fünf internationale Spieler aufgefangen. So ist ein homogenes Team entstanden, welches sich als aktuelle Nr.3 der Setzliste im Gegensatz zu uns keinerlei Gedanken um den Abstieg machen sollte.
Unsere knappe 3,5:4,5 Niederlage ist somit aller Ehren wert, wenngleich wir damit weiter im Tabellenkeller verharren.

Zum Matchverlauf

Getreu der alten Fußball-Weisheit „Wenn man kein Glück hat, kommt häufig noch Pech hinzu.“ begann der Kampf denkbar schlecht. Denn Mark Kusnetsov, der für uns an Brett 5 antreten sollte, hatte auf dem Weg zum Spiellokal eine Panne mit seinem Wagen. Die Lichtmaschine hatte ihren Geist aufgegeben und weder Gebete an Caissa noch ein Anruf beim ADAC reichten aus, um Mark innerhalb der Karenzzeit ans Brett zu befördern. So stand es nach 30 Minuten bereits 0,0:1,0.

Anschließend wurde es nicht besser, denn die Partie von Alex Kartsev an Brett 2 ging in einem Rutsch den Bach hinunter. Geschuldet der mangelnden Theoriekenntnis von Weiß in der Spanischen Archangelsker Variante übernahm FM Rob Schoorl mit Schwarz bereits früh die Initiative und verdichtete seinen Vorteil rasch bis zum Matt. Zurück blieb ein kopfschüttelnder Alex, der sich diesen Tag sicher anders vorgestellt hatte.
Spielstand: 0,0:2,0.

Für den ersten Lichtblick sorgte Frank Müller mit Weiß an Brett 8.

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Sein Gegner Danny De Ruiter hatte in der Eröffnung daneben gegriffen und zog es nun vor, statt in eine Stellung mit Minusbauer einzulenken, lieber mit 14…dxc5 15.Txd8 Txd8 16.e5 seine Dame für Turm und Läufer zu geben. In der Folge fanden beide Seiten zwar nicht immer die beste Fortsetzung, doch letztlich konnte sich die Monarchin einigermaßen souverän durchsetzen.
Spielstand 1,0:2,0.

Sogar in der heutigen Zeit, wo alle Eröffnungen nahezu bis zum Ende ausanalysiert scheinen, ist man vor frühen Überraschungen nicht sicher. So landete Soel Kartsev an Brett 4 gegen FM Pieter Hopman nach den Zügen 1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 e5 4.Sf3 Sbd7 5.g4 d5!? in dieser Stellung:

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Aus den nun folgenden Verwicklungen ging Soel mit positionellen Vorteilen hervor, verlor in Zeitnot jedoch zunächst den Faden und bald darauf seinen König. Prompt stand es 1,0:3,0.

Auch ein Remis gab es bei diesem Kampf, beigesteuert durch unser Brett 3. Gegen FM Timo Sträter demonstrierte Oleksandr Sokalsky einmal mehr, wie man sich in einer passiven bis perspektivlosen Stellung mit zeitweiligem Minusbauer zäh und erfolgreich verteidigen kann.
Spielstand 1,5:3,5.

Der entscheidende Schlag gegen uns wurde an Brett 7 gesetzt. Pascal Werrn konnte gegen Stefan Hirsch lange Zeit einen Lb5-Sizilianer ausgeglichen gestalten, im Endspiel machte sich dann jedoch das rund 200 DWZ-Punkte starke Übergewicht des Gegners bemerkbar. Pascal verlor einen Bauern und bald darauf die Partie.
Spielstand 1,5:4,5.

Nun, da alle Messen gelesen waren, konnten wir frei aufspielen. Hier tat sich vor allen Dingen Ingo Hille an Brett 6 hervor, dem ich an dieser Stelle ein dreifaches Lob aussprechen möchte. Erstens dafür, dass er es geschafft hat, mit Weiß in einer vernünftigen Eröffnung zu landen, nämlich der Tarrasch-Verteidigung des Damengambits. Zweitens für den Mut, in einer Stellung mit nur geringem positionellen Vorteil ein Remisangebot des amtierenden Verbandsmeisters FM Thomas Thiel abzulehnen. Und drittens dafür, dass er diese Partie dann auch noch gewinnen konnte, nachdem sich der gegnerische Springer hinter seinen Linien vergaloppiert hatte. Glückwunsch Ingo!
Spielstand 2,5:4,5.

So blieb es mit IM Sander van Eijk unserem ersten Brett vorbehalten, den Endstand herzustellen. Lange Zeit musste einem mit Blick auf seine Stellung angst und bange werden, geriet er mit Schwarz gegen IM Svetlin Mladenov in einer Sizilianischen Partie doch immer mehr unter Druck. Bald musste ein erstes Bauernopfer für Entlastung sorgen. Doch auch hier machte sich zähe Verteidigung bezahlt. Im Bestreben, die Partie zu gewinnen, verlor Weiß zunächst das Läuferpaar, dann seinen Mehrbauern und schließlich einen Großteil seiner Bedenkzeit. Sein Remisangebot an dieser Stelle wurde bereits abschlägig beschieden. Und so setzte Sander den Schlusspunkt in diesem Match zum 3,5:4,5:

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Es bleibt die Hoffnung, in einem der nächsten Kämpfe auch mal mit 4,5:3,5 zu gewinnen, anstatt zu verlieren. Vielleicht schon am 12.01.2014 gegen den SV Mülheim-Nord!?


1. Mannschaft

In der dritten Runde der Oberliga NRW trafen mit dem SV Erkenschwick und dem SV Castrop-Rauxel die beiden stärksten Mannschaften des Schachbezirks Herne/Vest aufeinander. Für die Castroper war es an der Zeit, die ersten Punkte einzufahren, wollte man die Oberliga nach dem Aufstieg nicht sang und klanglos wieder verlassen. Keine leichte Aufgabe, da die Erkenschwicker wie gewohnt mit einer Niederländischen Phalanx an den ersten fünf Brettern antraten, darunter drei IM und ein FM.

Der Spielverlauf

Den ersten Schritt in die richtige Richtung machte Rainer Käding an Brett 5. Mit frischen Lorbeeren aus Bad Wiessee in Gestalt eines Sieges gegen Großmeister Postny dekoriert, bewies er seine ansteigende Form durch ein solides Remis gegen Guust Homs.
Damit war das Kontingent der positionellen Partien für diesen Kampf erschöpft, denn in den übrigen Partien hagelte es Opfer.

Den Anfang machte Brett 7. Hier schlug bereits im 7. Zug Frank Eggensteins schwarzer Springer in Pascal Werrns Zentrum ein.

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Es folgte 8.Sxe4 d5 9.Sc3 dxc4 mit klarem schwarzen Vorteil. Zum Glück gelang es Pascal in der Folge, Druck aufzubauen und Schwarz in Zeitnot zu bringen, bis dieser schließlich den Spatz in der Hand vorzog und in ein Remis einwilligte.
Spielstand 1,0:1,0.

Noch actionreicher ging es an Brett 4 zu. Hier verließ Mark Kusnetzov gegen FM Frank Erwich im 15. Zug die positionellen Pfade, indem er statt seinen Läufer auf f3 zu tauschen, seinen Springer gegen die weißen Königsbauern opferte.

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Leider war das Opfer nicht von Erfolg gekrönt. In der Folge gelang es Weiß, unter Hergabe eines dritten Bauern, seinen König am Damenflügel in Sicherheit zu bringen, so dass sich die weiße Mehrfigur schließlich durchsetzte.
Spielstand 2,0:1,0 für Erkenschwick.

Deutlich besser lief es für uns an Brett 1. In einer Sizilianischen Partie zwischen IM Sander van Eijk und IM Ali Bitalzadeh ritt das Castroper Spitzenbrett unter Opferung der Qualität eine Attacke gegen den auf f8 steckengebliebenen schwarzen König. In hochgradiger Zeitnot gelang es Schwarz nicht, der zahlreichen Drohungen Herr zu werden und er musste aufgeben.
2,0:2,0 und Ausgleich.

Auch an Brett 2 das gewohnte Bild bei diesem Match: Königsangriff! IM Marc Erwich opferte gegen Alex Kartsev bei entgegengesetzten Rochaden den g-Bauern zwecks Linienöffnung. Alex nahm das Opfer an und igelte sich am Königsflügel ein. Weiß gelang unter Abtausch diversen Materials lediglich die Rückeroberung des Bauern. So war ein Endspiel entstanden, in welchem keiner der Kontrahenten einen Vorteil für sich ausmachen konnte und man einigte sich auf Unentschieden.
Spielstand 2,5:2,5.

Böse schien es für Soel Kartsev an Brett 3 zu enden. War er mit Weiß gegen IM Jelmer Jens gut aus der Eröffnung heraus gekommen, verschlechterte sich seine Position im Mittelspiel zusehens. Auch ein Qualitätsopfer brachte keine dauerhafte Entlastung, so dass mit dem baldigen Zusammenbruch der weißen Stellung zu rechnen war. Doch Soel wäre nicht Soel, wenn er sich so einfach in sein Schicksal fügen würde. Und so zahlte sich einmal mehr das Verwickeln der Stellung für ihn aus. Eine taktische Unachtsamkeit des Gegners und der ersehnten Rettungsanker war gefunden: Dauerschach!
Spielstand 3,0:3,0.

An Brett 6 landete Ingo Hille wie üblich in einer Stellung weit ab von langweiligen Mainstream-Eröffnungen wie Sizilianisch oder Damengambit. Gegen Christoph Krings brachte ihm mit Schwarz das doppelte Fianchetto Lg7/Lb7 zwar einen rückständigen d-Bauern ein, als Kompensation aber auch die Möglichkeit, seine Bauern am Königsflügel marschieren zu lassen. Bald war eine völlig unübersichtliche Stellung entstanden, in der wohl beide Seiten in hochgradiger Zeitnot einige Chancen liegen ließen. Ein Remis war das gerechte Ergebnis.
Spielstand 3,5:3,5.

So musste Brett 8 die Entscheidung bringen. Hier trafen die ebenfalls frisch aus Bad Wiessee zurückgekehrten Schachfreunde Frank Müller und Frank Strozewski aufeinander. Frank Müller folgte mit Schwarz in einer Grünfeld-Indischen Partie der Theorie bis sein Gegner eine interessante Neuerung brachte. Danach wurde die Stellung auch hier unübersichtlich. Nach Aussage der Protagonisten ließ Weiß in der Folge die Chance auf deutlichen Vorteil bis hin zum Gewinn ungenutzt und landete stattdessen in einem Endspiel mit zwei Minusbauern bei ungleichfarbigen Läufern.

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Hier ließ wiederum Schwarz wohl den Gewinn verstreichen, so dass auch diese Partie remis ausging und der Kampf mit einem 4,0:4,0 endete.

Am 08.12. gegen den SV Wattenscheid werden wir sehen, ob dieser Punktgewinn ausbaufähig ist.


1. Mannschaft

Die Erste Mannschaft hat es geschafft! Ein langer intensiv geführter Stichkampf gegen den Oberhausener SV brachte uns am Ende ein 4,0:4,0 und Dank der besseren Berliner Wertung das Ticket für die Oberliga NRW 2013/2014.

Die Aufstiegsregelung der NRW-Klassen sah dieses Jahr vor, dass die Zweitplatzierten der beiden Gruppen einen Stichkampf um den Aufstieg in die Oberliga NRW durchzuführen hatten. Dabei hatten wir als Zweitplatzierter der Gruppe 1 Heimrecht gegen den Oberhausener SV.

Die Mannschaft des Oberhausener SV, die ihre Gruppenphase ohne Niederlage überstanden hatte, ging dabei als leichter Favorit ins Rennen.

Die Chronologie der Ereignisse

Zunächst waren alle Augen auf Brett 1 gerichtet. Hier spielte der bekannte wie beliebte Großmeister Vlastimil Hort gegen unsere Nr.1 IM Sander van Eijk. Die Partie dauerte jedoch nicht so lange wie von den Kibitzen erhofft und endete zeitig mit dem Anzünden der Friedenspfeife. Remis.

Auch die nächsten beiden Partien endeten Unentschieden. An Brett 4 konnte Oleksandr Sokalskyy aus dem Isolani von FM Aleksej Litwak kein Kapital schlagen und an Brett 8 nahm Wolfgang Kock in ausgeglichener Stellung das Remisangebot von Dr. Andreas Voge an.

Dann der Rückschlag an Brett 5. Mit Schwarz musste ich mich gegen den aufziehenden Königsangriff eines Königsinders im Anzug verteidigen. Mein Gegner Claus Nissen steckte einen Bauern ins Geschäft, ich verteidigte mich inkorrekt und schon war es passiert: Der weiße Angriff schlug durch und wir lagen mit 1,5:2,5 hinten.

Und die dunklen Wolken über unseren Brettern wollten sich nicht lichten. An Brett 3 drohte bereits der endgültige Knock Out. In einer Sizilianischen Partie geriet Soel Kartsev gegen FM Jürgen Kaufeld mächtig unter Druck und musste alsbald einen Bauern geben, um noch im Trüben fischen zu können. Doch wie so oft gelang es Soel in der anbrechenden Zeitnotphase die Stellung zu verkomplizieren. Als sich der Rauch verzogen hatte, hatte Soel ein Turmendspiel mit Minusbauer auf dem Brett. Jedoch war sein Freibauer unterstützt von Turm und König so weit vorgerückt, dass der Gegner Dauerschach geben musste. Spielstand 2,0:3,0.

An Brett 6 hatte Ingo Hille durch eine Unachtsamkeit seines Gegners Dr. Dragos Ciornei dessen h-Bauern gewonnen und mühte sich nun, den Mehrbauer zu verwerten. Letztlich waren die Mühen nicht von Erfolg gekrönt und man einigte sich auch hier auf Remis.
Spielstand 2,5:3,5.

Was nun?
An Brett 7 konnte Frank Müller sein Endspiel mit Minusbauer gegen Markus Jörgens bestenfalls Remis halten.

Damit ruhten alle unsere Hoffnungen auf Alex Kartsev an Brett 2. Gegen FM Marcel Becker ging aus einer Caro-Kann Verteidigung ein Turmendspiel mit 4 gegen 4 Bauern hervor, welches sich wohl objektiv gesehen in der der Remisbreite befand, für beide Seiten aber schwierig zu spielen war. Und tatsächlich: Alex gelang der entscheidende Durchbruch auf der a-Linie, welcher seine Bauern unwiderstehlich auf den Marsch in Richtung der gegnerischen Grundreihe brachte. Spielstand 3,5:3,5.

Somit blieb es Frank Müller vorbehalten, durch zähe Verteidigung seine Partie in den Remishafen zu lotsen und das 4,0:4,0 zu sichern.

Dank der besseren Berliner Wertung haben wir uns damit für die Oberliga NRW qualifiziert und werden diese Aufgabe in der nächsten Saison in Angriff nehmen.

Die Einzelergebnisse


Br. Rangnr. SV Castrop-Rauxel 1 Rangnr. Oberhausener SV 1 4:4
1 2 Van Eijk, Sander 1 Hort, Vlastimil ½:½
2 8 Kartsev, Alexandr 2 Becker, Marcel 1:0
3 1003 Kartsev, Soel 3 Kaufeld, Jürgen ½:½
4 1005 Sokalsky, Alexander 4 Litwak, Aleksej ½:½
5 1007 Böhnke, Martin 5 Nissen, Claus 0:1
6 1008 Hille, Ralph Ingo 6 Ciornei, Dragos ½:½
7 9 Müller, Frank 7 Jörgens, Markus ½:½
8 11 Kock, Wolfgang 1001 Voge, Andreas ½:½