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1. Mannschaft

Mit einer 2,5:5,5 Niederlage in der 9. und letzten Runde der Saison verabschiedete sich die Erste aus der NRW-Klasse. Gegen den designierten Aufsteiger DJK Aufwärts Aachen II entsprach das Ergebnis der Papierform, doch ganz zufrieden sein konnten wir nicht, da mehrere Gewinnstellungen leichtfertig vergeben wurden.

Vergebene Chancen

Zum Auftakt der Begegnung lagen wir bereits mit 0:1 hinten. Denn weil an diesem Tag außer der ersten auch die zweite und vierte Mannschaft im Einsatz war, blieben nur die Spieler der Dritten übrig, unseren 8. Mann zu stellen. Leider gelang es nicht, jemanden aus ihren Reihen zu überreden, für die zu erwartende Niederlage die lange Reise auf sich zu nehmen. So ging der Punkt kampflos an Aachen.

Das 0,5:1,5 resultierte wenig später aus dem Friedensschluss an Brett 1. Soel Kartsev fand keinen Grund, gegen einen stärkeren Spieler den vollen Punkt anstreben zu wollen und nahm dessen frühzeitiges Remisangebot an.

Danach musste Pascal Werrn seinem Gegner gratulieren, nachdem er in einer komplizierten sizilianischen Sweschnikow-Variante an seiner Chance vorbei gegangen war.

r2q1rk1/6bp/p1npb3/1p1Npp1Q/4B3/N1P5/PP3PPP/R4RK1 w – – 0 16r2q1rk1/6bp/p1npb3/1p1Npp1Q/4B3/N1P5/PP3PPP/R4RK1 w – – 0 16“Stellung_nach_15…f5″

Der theoretisch korrekte Zug ist nun 16.Sf4. Weiß griff jedoch zu 16.Sf6+?, worauf Pascal mit 16…Dxf6 17.Lxc6 Tab8 18.Tfd1 die Stellung im Gleichgewicht hielt. Deutlich stärker wäre jedoch 16…Txf6! gewesen, denn nach 17.Lxc6 Tb8 sitzt der Läufer auf c6 plötzlich in der Falle. Es droht 18…d5 nebst Lf7 mit Läuferfang und 18.Lf3 Th6 gewinnt die weiße Dame.
In der Folge schlug Pascal einen vergifteten Bauern auf b4, was zu einem tödlichen Abzugsschach führte und ihn auch den zweiten halben Punkt kostete.
Spielstand 0,5:2,5.

Der Anschlusstreffer gelang Dmitrij Rohovoy, der sein Läuferpaar gekonnt in Szene setzte und damit den gegnerischen König unter Beschuss nahm. Wenige Züge vor dem Matt streckte Schwarz die Waffen.
Spielstand 1,5:2,5.

Mein Gegner spulte die Tarrasch-Variante des Damengambits im Eiltempo ab, während ich mir die Pläne erst vergegenwärtigen musste. Das Resultat war eine heftige Zeitnot, so dass mich das Friedensangebot im 28. Zug schwach werden ließ.

2r2rk1/1q2bpp1/p1b4p/Q2p4/4nN2/1P2B1PP/P4PBK/2RR4 w – – 0 292r2rk1/1q2bpp1/p1b4p/Q2p4/4nN2/1P2B1PP/P4PBK/2RR4 w – – 0 29“Stellung_nach_28…Lc6″

Mir war klar, dass 29.Sxd5 Ld8 30.Da3 einfach einen Bauern gewinnt, da 30…Lxd5 mit dem Zwischenzug 31.Txc8 beantwortet wird. Doch mit einem sorgenvollen Blick auf die Uhr, entschied ich mich letztlich für den Spatz in der Hand.
Spielstand 2,0:3,0.

Diesem Beispiel folgend einigten sich die Spieler an Brett 6 ebenfalls auf ein Unentschieden. Wolfgang Kock war es mit gewohnt kreativer Eröffnungsbehandlung gelungen, seinen Skandinavier zunächst zum Ausgleich und dann zu einer leicht besseren Stellung zu führen, so dass Weiß mit dem halben Punkt rasch einverstanden war.
Spielstand 2,5:3,5.

Die spannendste Partie dieses Tages spielte Frank Müller. Sein Gegner hatte gleich zwei Figuren für einen Königsangriff geopfert, was objektiv betrachtet nicht korrekt war, ihm aber viele taktische Möglichkeiten einräumte.

2kr3r/pbq1b3/1p2pp2/3pN3/PPp3p1/B1P5/3NQ1P1/RB3RK1 w – – 0 222kr3r/pbq1b3/1p2pp2/3pN3/PPp3p1/B1P5/3NQ1P1/RB3RK1 w – – 0 22“Stellung_nach_21…f6″

In der Diagrammstellung wäre die beste weiße Verteidigung 22.Sg6! gewesen mit der Idee, die g-Linie geschlossen zu halten und nach 22…Dh2+ 23.Kf2 Ld6 24.Ke1 den König am Damenflügel in Sicherheit zu bringen. Schwarz hat nicht genug Kompensation für das geopferte Material und sollte die Partie verlieren. Frank wählte 22.Sxg4, was lediglich kein Fehler ist, wenn man nach 22…Kb8 23.Sf3 Tdg8 den Zug 24.Dxe6! findet, der wegen 24…Lc8 25.Dxd5 Td8 26.Se3! zwar die Dame kostet, mit zwei Springern plus Turm aber mehr als ausreichend Kompensation hinterlässt. Frank fand diese Folge nicht, geriet auf die Verliererstraße und musste aufgeben.
Spielstand 2,5:4,5.

Zuletzt endete Alex Kartsevs Partie an Brett 2 mit einer Niederlage, als die schwarze Königsstellung dem Dauerdruck der weißen Figuren nicht mehr standhalten konnte.
Endstand 2,5:5,5.

Unser Blick ist nun nach vorne gerichtet. Sollte die Zusammenarbeit mit dem SK Herne-Sodingen in der nächsten Saison klappen, wäre ein spielstärkegerechtes Verteilen der Teammitglieder auf NRW-Klasse und Regionalliga möglich. Ein Umstand, der durchaus geeignet war, die Trauer über unseren Abstieg in Grenzen zu halten.

Die Einzelergebnisse


Br. Rang DJK Aufwärts Aachen 2 DWZ Rang SV Castrop-Rauxel 1 DWZ 5,5:2,5
1 2001 Skulener, Wladimir 2287 1 Kartsev, Soel 2230 ½:½
2 2002 Buscher, Michael 2372 2 Kartsev, Alexandr 2150 1:0
3 2003 Marcziter, Dmitrii 2221 4 Böhnke, Martin 2097 ½:½
4 2004 Van Dooren, Dirk 2196 6 Werrn, Pascal 2019 1:0
5 2005 Jügel, Marcel 2162 7 Müller, Frank 2038 1:0
6 2006 Tochtenhagen, Wolfgang 2088 8 Kock, Wolfgang 1972 ½:½
7 2008 Hennicken, Reinhard 1976 1001 Rohovoy, Dmitrij 1905 0:1
8 3010 Bräuer, Karl-Heinz 1986 3002 Dimitriadis, Savas 1634 +:-


1. Mannschaft

Es ist geschafft! In der 8. und vorletzten Runde der Saison gelang es uns endlich, den ersten Mannschaftspunkt einzufahren. Das 4,0:4,0 gegen den BSV Wuppertal war dabei mehr als verdient und anbetracht des Matchverlaufs eher unglücklich. Denn hätten wir es geschafft, aus den vorteilhaften Stellungen an den ersten drei Brettern mehr als einen halben Punkt herauszuholen, wäre der Sieg in trockenen Tüchern gewesen. Aber auch so bleibt uns jetzt ein Abstieg mit null Punkten erspart.

Unsere beste Saisonleistung

Für die frühzeitige Führung zeigte sich Wolfgang Kock verantwortlich.
Im Bemühen, die Stellung zu vereinfachen, übersah sein Gegner mit Weiß einen entscheidenden Zwischenzug.

2q2rk1/p3ppbp/1p1p2p1/4r3/2PB4/1P3QP1/P3PPKP/1R3R2 b – – 0 202q2rk1/p3ppbp/1p1p2p1/4r3/2PB4/1P3QP1/P3PPKP/1R3R2 b – – 0 20“Stellung_nach_20.Ld4″

Um die Läufer zu tauschen, hatte Weiß soeben den seinen nach d4 beordert. Nicht beachtet hatte er dabei den Zug 20…Th5!, wonach der Lg7 aufgrund der Drohung 21…Dh3+ nebst Matt auf h2 nicht zu nehmen ist. Das erzwungene 21.g4 Tg5 22.Lxg7 Txg4+ 23.Kh1 Kxg7 kostete Weiß einen Bauern. Den materiellen Vorteil verwertete Wolfgang dann souverän.

Den Ausgleich mussten wir am Spitzenbrett hinnehmen.

3r3r/2k2p2/p3pp2/6Pp/2p1KP2/7P/PP6/5R1R b – – 0 263r3r/2k2p2/p3pp2/6Pp/2p1KP2/7P/PP6/5R1R b – – 0 26“Stellung_nach_26.g5″

Soel Katsev mit Schwarz hatte einen Bauern mehr, der mit 26…Td5! durchaus zu verteidigen war. Z.B. kann 27.Tc1 dann vorteilhaft mit 27…f5+ 28.Ke3 Td3+ 29.Ke2 Td4 beantwortet werden. Soel vertauschte jedoch die Reihenfolge der Züge, und nach 26…f5+ 27.Ke5 Td5+ 28.Kf6 war er es plötzlich, der die Probleme hatte. Der Bauer f7 war schwach und nach seinem Fall lief der weiße g-Bauer mit dem Marschallstab im Gepäck zur Dame.
Spielstand 1,0:1,0.

Auch Alex Kartsev an Brett 2 vergab seinen Vorteil.

5rk1/pb3ppp/1pqN4/2r1P3/2p5/P7/1P2QPPP/3RR1K1 w – – 0 225rk1/pb3ppp/1pqN4/2r1P3/2p5/P7/1P2QPPP/3RR1K1 w – – 0 22“Stellung_nach_21…Dc6″

In der Diagrammstellung tauschte Alex seinen starken Springer mit 22.Sxb7 ab, und man einigte sich bald darauf auf ein Unentschieden. Stark wäre jedoch 22.f4! gewesen. Der Durchbruch 23.e6 liegt in der Luft, denn der e-Bauer kann wegen der erstickten Mattdrohung nicht geschlagen werden. Schwarz müsste schon auf das Entlastungsopfer 22…Td5 23.Sxb7 Dxb7 24.Dxc4 zurückgreifen, wonach Weiß munter auf Gewinn spielen kann.
Spielstand 1,5:1,5.

Die erneute Führung ging auf das Konto von Pascal Werrn an Brett 5 mit der besten Partie des Tages. Es war schön anzusehen, wie Pascal im modernen Benoni systematisch Druck am Damenflügel aufbaute, dann das Zentrum sprengte und schließlich die schwachen Bauern einsammelte.
Spielstand 2,5:1,5.

Das 2,5:2,5 musste ich auf meine Kappe nehmen. In einem scharfen Najdorf-Sizilianer hatte ich den aufziehenden Königsangriff durch eine Sprengung des Zentrums gekontert und stand trotz eines zeitweiligen Minusbauern dank aktiver Figuren etwas besser. Leider unterschätzte ich das Rückopfer des Bauern auf f6, welches meinen Königsflügel aufriss. Gepaart mit einem hübschen Turmschwenk zum Königsflügel war meine Stellung anschließend nicht mehr zu halten.

Frank Müller machte es besser. In einem geschlossenen Sizilianer zögerte sein Gegner die Rochade zu lange hinaus, so dass Franks Durchbruch mit f4-f5 entscheidend war. Die zahlreichen Drohungen gegen seinen König kosteten Schwarz schließlich die Dame.
Spielstand 3,5:2,5.

Ingo Hilles Partie an Brett 4 verließ nie ernsthaft die Remisbreite und endete dementsprechend nach der Zeitnotphase mit der Punkteteilung.
Spielstand 4,0:3,0.

Wie schon so oft in dieser Saison musste auch diesmal Dmitrij Rohovoy für den Endstand sorgen. Dmitrij hatte bereits in der Eröffnung einen Bauern verloren und diesen Nachteil bis ins Turmendspiel mitgenommen. Hier erwiesen sich die gegnerischen Freibauern beim Marsch auf die Grundreihe als schneller und führten in der Konsequenz zum Endergebnis von 4,0:4,0.

Am 26.04. steht noch die Reise zum Tabellenführer aus Aachen an, bevor es nach der Sommerpause in der Regionalliga für uns weitergeht.

Die Einzelergebnisse


Br. Rang SV Castrop-Rauxel 1 DWZ Rang Bahn-SC Wuppertal 1 DWZ 4,0:4,0
1 1 Kartsev, Soel 2208 1 Savchenko, Vyacheslav 2358 0:1
2 2 Kartsev, Alexandr 2170 2 Khanukov, Boris 2231 ½:½
3 4 Böhnke, Martin 2097 3 Savchenko, Aleksij 2193 0:1
4 5 Hille, Ingo 2072 4 Tückmantel, Rene 2116 ½:½
5 6 Werrn, Pascal 2019 5 Werbeck, Torsten 2063 1:0
6 7 Müller, Frank 2030 6 Bogorad, Michail 1964 1:0
7 8 Kock, Wolfgang 1973 7 Peters, Ortwin 1952 1:0
8 1001 Rohovoy, Dmitrij 1915 8 Heynen, Martin 1930 0:1

In diesem Jahr haben wir uns vorgenommen, gemeinsam mit dem SK Herne-Sodingen für ein Osterturnier mit Rekordbeteiligung zu sorgen. Neben vielen Sachpreisen und einem Korb voller Ostereier geht es für uns um die Ehre, sowohl den Sieger als auch die meisten Teilnehmer zu stellen.

Deshalb ran die Bretter, damit das Turnier ein voller Erfolg wird!

Die Turnierdaten:

Was: Schnellschach, 2x15min., 7 Runden CH-System
Wann: Karfreitag, 3. April 2015 um 17.00 Uhr
Wo: Sportzentrum Falkschule, Castroper Str. 184, 44627 Herne-Börnig
(1.OG, Eingang von der Straße An der Linde)

Einladung des SK Sodingen an die Mitglieder des SV Castrop-Rauxel


1. Mannschaft

In der 7. Runde der NRW-Klasse reiste die Erste ins beschauliche Münsterland zu den Schachfreunden Neuenkirchen. Während der Trip für uns den Beginn unserer Abschiedstournee auf Landesebene markierte, machte sich der Gegner berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt und unterstrich dies durch ein Auflaufen seiner ersten Garde. Dessen ungeachtet hielten unsere Jungs gut dagegen und ein erster Punktgewinn lag im Bereich des Möglichen. Am Ende musste man sich leider doch mit 3,0:5,0 geschlagen geben.

Ein munteres Hin und Her

Mit lediglich theoretischen Chancen auf den Klassenerhalt bot es sich an, unseren Jugendlichen zusätzliche Spielpraxis einzuräumen.
So kam Leon Burczik zu seinem ersten Einsatz in der Ersten. Er machte seine Sache gut, verteidigte sich in der Spanischen Eröffnung kreativ und musste erst im Endspiel der Erfahrung seines über 500 DWZ-Punkte stärkeren Gegners Tribut zollen.
Spielstand 0,0:1,0.

An Brett 7 unterlag mit Thomas Lucke auch unser 2. Ersatzspieler.

5rk1/pp4p1/1qp2nbp/8/6P1/1P1rPP2/P4QB1/2R1RNK1 w – – 0 275rk1/pp4p1/1qp2nbp/8/6P1/1P1rPP2/P4QB1/2R1RNK1 w – – 0 27“Stellung_nach_26…Tf8″

Schwarz droht mit 27…Sxg4 einen Bauern zu gewinnen. Um dem zu entgehen, brachte Thomas seine Monarchin mit 27.Dc2 aus der Gefahrenzone, was nebenbei den Turm auf d3 fesselt. Dummerweise zeigte sich der Gegner davon wenig beeindruckt. Er spielte 27…Txe3! mit Angriff auf die Dame bei gleichzeitiger Abzugsdrohung des Turms und strich nach 28.Dc4+ Lf7 den vollen Punkt ein.
Spielstand 0,0:2,0.

Die Hoffnung, dies möge unser letzter grober Patzer der Begegnung bleiben, erfüllte sich nicht. Als nächster verlor Alex Kartsev an Brett 2 in ähnlicher Manier.

bq2r1k1/4ppnp/3p2p1/r2N4/2R1PP2/6P1/P4QBP/2R3K1 b – – 0 26bq2r1k1/4ppnp/3p2p1/r2N4/2R1PP2/6P1/P4QBP/2R3K1 b – – 0 26“Stellung_nach_26.Tdc1″

Der Nachziehende hat eigentlich alle Eröffnungsprobleme gelöst und nach 26…Lxd5 wäre die Stellung in etwa ausgeglichen. Alex entschied sich jedoch für 26…Se6, was augenblicklich mit dem tödlichen 27.Tc8! beantwortet wurde. Nach 27…Txc8 28.Txc8+ Dxc8 kostet die Gabel 29.Sxe7+ die Dame.
Spielstand 0,0:3,0.

An Brett 4 gelang es mir, unseren Rückstand zu verkürzen. In einer Reti-Eröffnung entdeckte ich eine Einbruchsmöglichkeit ins weiße Lager und war selbst erstaunt, wie rasch die gegnerische Stellung alsbald zusammenbrach. Unter dem Strich war das die bis dato beste Partie meiner Saison.
Spielstand 1,0:3,0.

Ingo Hille an Brett 5 erspielte sich eine Gewinnstellung, die er in Zeitnot zunächst zum Remis und dann zum Verlust verdarb. Zur allgemeinen Überraschung fand der Gegner das gewinnbringende Manöver nicht und bot stattdessen Remis an, was Ingo natürlich ohne zu zögern annahm.
Spielstand 1,5:3,5.

Staunen lösten auch die Geschehnisse an Brett 3 aus. Mark Kusnetsov hatte mit Weiß in einer Skandinavischen Partie einen mustergültigen Zentrumsdurchbruch eingeleitet. Bald fielen die Bauern des Gegners wie reife Äpfel. Doch weil bekanntlich nichts schwieriger ist als eine gewonnene Partie zu gewinnen, wickelte Mark sein Turmendspiel ausgerechnet zur theoretischen Remisstellung mit f- und h-Bauer ab. Der darauf folgende Übergang in ein Bauernendspiel sollte am Ausgang der Partie nichts mehr ändern. Oder etwa doch?!

8/6k1/5P2/6K1/8/8/8/8 b – – 0 678/6k1/5P2/6K1/8/8/8/8 b – – 0 67“Stellung_nach_67.f6+“

In der Gewissheit, eine völlig tote Position auf dem Brett zu haben, zogen die Spieler hier a tempo 67…Kg8?? 68.Kf4?? und einigten sich wenig später auf das gerechte Unentschieden.
Dazu gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen, außer vielleicht: „Ein Schachspieler sollte auf seinen Händen sitzen!“.
Spielstand 2,0:4,0.

Die endgültige Entscheidung fiel an Brett 6. In einem remislichen Turmendspiel ließ Pascal Werrn zunächst unnötigerweise ein Eindringen des gegnerischen Monarchen am Königsflügel zu. In der dadurch entstandenen schwierigen aber immer noch haltbaren Stellung unterlief ihm wenig später der entscheidende Tempoverlust, wonach der Durchmarsch des g-Bauern nicht mehr zu stoppen war.
Spielstand 2,0:5,0.

Die letzte noch laufende Partie war nun die von Soel Kartsev am ersten Brett. Weil Soel im Mittelspiel eine hübsche Damenfangsdrohung übersehen hatte, die ihm sofort eine Figur und den vollen Punkt gebracht hätte, musste er Nachsitzen und zur Strafe ein Endspiel mit Läuferpaar und Mehrbauer kneten. Schlussendlich wurde seine Ausdauer aber belohnt und er konnte seine Figuren erfolgreich zum Sieg und zum Endstand von 3,0:5,0 führen.

Die Einzelergebnisse


Br. Rang SF Neuenkirchen 1 DWZ Rang SV Castrop-Rauxel 1 DWZ 5,0:3,0
1 1 Muschik, Benedikt 2295 1 Kartsev, Soel 2208 0:1
2 2 Wilde, Pierre 2233 2 Kartsev, Alexandr 2170 1:0
3 3 Beckmann, Klaus 2210 3 Kusnetsov, Mark 2166 ½:½
4 4 Hachmeister, Dirk 2171 4 Böhnke, Martin 2097 0:1
5 5 Bündgen, Achim 2166 5 Hille, Ingo 2072 ½:½
6 6 Haves, Reinhard 2124 6 Werrn, Pascal 2019 1:0
7 7 Seegers, Hendrik 2131 14 Lucke, Thomas 1875 1:0
8 8 Rieke, Theo 1938 21 Burczik, Leon 1405 1:0

Am letzten Freitag des Monats Februar folgten 12 Mannschaften aus 9 Schachvereinen dem Ruf des SV Unser Fritz ins Stadtteilzentrum Pluto nach Wanne-Eickel. Auf der Agenda stand die jährliche Viererblitz-Mannschaftsmeisterschaft des Schachbezirks Herne-Vest.
Die Farben des SV Castrop-Rauxel wurden durch Martin Böhnke, Ingo Hille, Wolfgang Kock und Dmitrij Rohovoy vertreten. Wie bereits im letzten Jahr belegte unser Team in der Endabrechnung den 3. Platz und verpasste knapp die Qualifikation für die Verbandsebene.

Andere Vorzeichen als 2014

Dennoch waren die Vorzeichen in diesem Jahr andere als im vergangenen. Erstens war das allgemeine schachliche Niveau erfreulicherweise deutlich gestiegen. Der TWZ-Schnitt lag im Vergleich um rund 100 Punkte höher. Zweitens schickte der SV Unser Fritz mit Ralph Sandkamp, Markus Pauling, Dietmar Berg und Sascha Winterkamp ein Team ins Rennen, das neben dem des SK Sodingen (Koscielski, Langers, Waldschmidt, Leveikina) den Titel anpeilen konnte. Drittens fehlten bei uns mit Soel & Alex Kartsev sowie Mark Kusnetsov diesmal die Spitzenspieler, was unsere Aufgabe nicht unbedingt leichter erscheinen ließ.

Showdown in der letzten Runde

Unsere Jungs zeigten sich von all diesen Fakten unbeeindruckt und legten mit zwei mal 4,0:0,0 und einem 3,0:1,0 los wie die Feuerwehr. Auch die zu erwartende Niederlage gegen die Sodinger in Runde 4 brachte niemanden aus dem Konzept. Bis zur vorletzten Runde wurde lediglich noch ein Unentschieden gegen den SV Erkenschwick 1 zugelassen, was zu einem Dreikampf an der Spitze und folgender Tabellenkonstellation führte:

SV Unser Fritz 1 18:2 32,5
SK Sodingen 1 18:2 32,0
SV Castrop-Rauxel 17:3 31,5

In einem echten Showdownfinale war der SV Unser Fritz 1 nun unser Schlussrundengegner. Ein Sieg hätte auf jeden Fall Platz 2 und die Teilnahme an der Verbandsblitzmeisterschaft bedeutet. Bei einem gleichzeitigen Punktverlust der Sodinger war sogar der Titel möglich. Um die Dramatik auf die Spitze zu treiben, stand es nach Wolfgangs Sieg, Dmitrijs Niederlage und meinem Remis schließlich 1,5:1,5, so dass Ingos Partie die Entscheidung bringen musste. Als die Gegner mehr auf die Uhr denn aufs Brett schauten, Figuren reihenweise stehen gelassen wurden und illegale Züge nicht reklamiert, fand sich Ingos König schließlich im Mattnetz wieder und es hieß 2,5:1,5 für Unser Fritz. Da die Sodinger ihren Kampf parallel mit 4,0:0,0 gewannen, lautete der Endstand: 1. SK Herne-Sodingen 1, 2. SV Unser Fritz 1, 3. SV Castrop-Rauxel.

Der Endstand.

Die Einzelergebnisse


Rd. Gegner TWZ Brett 1 Brett 2 Brett 3 Brett 4 Ergebnis
      Böhnke Hille Kock Rohovoy  
1 SG Rochade Disteln 1639 1 1 1 1 4,0-0,0
2 SV Unser Fritz 2 1843 1 1 1 1 4,0-0,0
3 SV Waltrop 1762 1 1 0 1 3,0-1,0
4 SK Sodingen 1 2260 1 0 0 0 1,0-3,0
5 SV Erkenschwick 2 1596 1 1 1 1 4,0-0,0
6 SV Re-Süd 1984 1 ½ 1 1 3,5-0,5
7 SC Re-Altstadt 1757 ½ 1 1 ½ 3,0-1,0
8 SV Erkenschwick 1 1964 1 0 0 1 2,0-2,0
9 SK Sodingen 2 1971 0 1 1 1 3,0-1,0
10 SV KS Haltern 1842 1 1 1 1 4,0-0,0
11 SV Unser Fritz 1 2156 ½ 0 1 0 1,5-2,5
      9,0/11 7,5/11 8,0/11 8,5/11 17:5/33,0


1. Mannschaft

Auch in der 6. Runde der NRW-Klasse gab es eine Niederlage für die Erste. Mit 2,0:6,0 unterlag man dem Team des Herforder SV Königsspringer. Das klare Ergebnis kommt wenig überraschend, wenn man bedenkt, dass ein Großteil unserer Mannschaft aufgrund anderweitiger Verpflichtungen fehlte. Zum Glück waren viele Spieler der Zweiten bereit, für ihre Kollegen in die Bresche zu springen und trotz der frühen Startzeit ihr Bestes zu geben.

Das Beste draus gemacht

Bereits nach einer halben Stunde lagen wir mit 0,0:1,0 zurück. Dmitrij Rohovoy schaffte es leider nicht, nach einer beruflichen Nachtschicht rechtzeitig am Brett einzutreffen, weshalb der volle Punkt früh nach Herford wanderte.

Das 0,0:2,0 folgte wenig später an Brett 7, wo Thomas Lucke einen rabenschwarzen Tag erwischte. Zunächst übersah er einen Einschlag auf h7, welcher ihn einen Bauern kostete. Durch dieses Ereignis geschockt, stellte er prompt einen Läufer ein und gab auf.

Den ersten halben Zähler steuerte Frank Müller an Brett 3 bei. Sein Gegner fühlte sich in Franks Grünfeld-Inder sichtlich unwohl und offerierte zeitig die Punkteteilung. Ein Angebot, das Frank gegen einen gestandenen IM nicht ausschlagen konnte.

Am Spitzenbrett folgte ich Franks Beispiel, indem ich eine Zugwiederholung forcierte. Zwar in Besitz eines Mehrbauern, jedoch in verteidigender Position, erschien es mir ratsam, den Bogen nicht zu überspannen und mit dem Unentschieden zufrieden zu sein.
Spielstand 1,0:3,0.

Christoph Zobiegala brachte uns mit einem schön herausgespielten Sieg auf 2,0:3,0 heran. Systematisch hatte Christoph seine positionellen Vorteile ausgebaut, bis die gegnerische Stellung sturmreif war und es dem schwarzen König an den Kragen ging.

4r3/1p1r2kp/pPp1p1p1/1nB1P3/3P4/4P1P1/1P3RKP/5R2 w – – 0 364r3/1p1r2kp/pPp1p1p1/1nB1P3/3P4/4P1P1/1P3RKP/5R2 w – – 0 36“Stellung_nach_35…Kg7″

36.Lf8+! Kg8 37.Lh6 Tdd8 38.Tf7 Tb8 39.Tg7+ Kh8 und Schwarz gab gleichzeitig auf, da er sich 40.Tff7 nebst Matt in 4 Zügen nicht mehr zeigen lassen wollte.

An Brett 2 übersah Ingo Hille ein Springeropfer auf e3, welches dem Gegner das geopferte Material mit Zins und Zinseszins zurückbrachte. Mit zwei Minusbauern war die Partie dann nicht mehr zu retten.
Spielstand 2,0:4,0.

An Brett 4 verteidigte Wolfgang Kock lange Zeit zäh ein Endspiel mit einem Bauern weniger, ließ aber im entscheidenden Moment die taktischen Qualitäten vermissen.

8/8/6p1/p2kbp1p/P6P/3N2P1/4K3/8 w – – 0 628/8/6p1/p2kbp1p/P6P/3N2P1/4K3/8 w – – 0 62“Stellung_nach_61…Le5″

Normalerweise gilt im Endspiel die Faustregel, Abtäusche zu vermeiden, wenn man sich in materiellem Nachteil befindet. An diese Regel hielt sich Wolfgang, als er in der Diagrammstellung 62.Kf3 zog und die Partie wenig später aufgeben musste. Er hatte dabei übersehen, dass das Bauernendspiel nach 62.Sxe5! Kxe5 63.Ke3 für den Nachziehenden nicht zu gewinnen ist. Das Beste, was Schwarz danach erreichen kann, ist ein Damenendspiel mit einem Mehrbauern auf der a-Linie, welches theoretisch remis ist.
So aber hieß es 2,0:5,0.

Als letzter Spieler unseres Teams war Ingo Panofen an Brett 6 um Ergebniskorrektur bemüht. Ein schwieriges Unterfangen, hatte er doch die größte DWZ-Differenz aller Bretter auszugleichen. Die entscheidende Stellung ergab sich nach dem 26.Zug.

2r3rk/p5bp/1p5q/3P1p2/2P1p3/1PB3QP/P5R1/1R4K1 b – – 0 272r3rk/p5bp/1p5q/3P1p2/2P1p3/1PB3QP/P5R1/1R4K1 b – – 0 27“Stellung_nach_26…Tg8″

Mit 27.Kh2 konnte Weiß die Partie im Gleichgewicht halten, musste für diesen Zug aber erkennen, dass der Vormarsch 27…f4 mit 28.Dxg7+! Txg7 29.Tg1 gekontert wird.
Ingo entschied sich für 27.Tg2 und fand nach 27…Lf6! 28.Lxf6+ Dxf6 29.Df4 Txg2+ 30.Kxg2 Tg8+ 31.Kh2 Dg7! seinen König unter schwerem Beschuss wieder. Der Nachziehende ließ sich die Butter dann nicht mehr vom Brot nehmen und erhöhte für die Ostwestfalen nach 46 Zügen zum Endstand von 2,0:6,0.

Die Einzelergebnisse


Br. Rang SV Castrop-Rauxel 1 DWZ Rang Herforder SV Königsspringer 1 DWZ 2,0:6,0
1 4 Böhnke, Martin 2097 1 Nordsieck, Thomas 2276 ½:½
2 5 Hille, Ingo 2072 2 Wolf, Andre 2143 0:1
3 7 Müller, Frank 2030 4 Pieper-Emden, Carsten 2164 ½:½
4 8 Kock, Wolfgang 1973 5 Loemker, Michael 2092 0:1
5 1001 Rohovoy, Dmitrij 1915 6 Quelle, Helmut 2070 -:+
6 11 Panofen, Ingo 1903 8 Bentel, Robin 2120 0:1
7 14 Lucke, Thomas 1875 11 Buddensiek, Uwe 2011 0:1
8 16 Zobiegala, Christoph 1852 14 Kleinert, Jürgen 1906 1:0


1. Mannschaft

Das neue Jahr begann für unsere Erste wie das alte aufgehört hat, nämlich mit einer Niederlage. Gegen den bis dato ebenfalls sieglosen Gütersloher SV verloren wir knapp aber verdient mit 3,5:4,5. Unsere Chancen, die NRW-Klasse zu halten, sind somit objektiv betrachtet lediglich theoretischer Natur. Für den SV Castrop-Rauxel neigt sich langsam aber sicher eine Ära dem Ende entgegen, deren Ausgangspunkt der Aufstieg der ersten Mannschaft in der Regionalliga-Saison 1987/88 bildete.

Kein Land in Sicht

Bereits im Vorfeld des Kampfes waren die Bedingungen ungünstig, da wir die Fahrt nach Gütersloh ersatzgeschwächt antreten mussten. Mit Mark Kusnetsov, Pascal Werrn und Dmitrij Rohovoy fehlten drei wichtige Spieler, die den Kampf zu unseren Gunsten hätten entscheiden können.

Das 0,0:1,0 fiel an Brett 8. Reiner Balke, kurzfristig als Ersatzmann ins kalte Wasser geworfen, opferte in der Eröffnung einen Bauern, für den er jedoch keine ausreichende Kompensation erhielt. Als im 19.Zug der Verlust eines zweiten Bauern nicht mehr vermeidbar war, stellte Reiner die Gegenwehr ein.

An Brett 5 konnte sich Frank Müller deutliche positionelle Vorteile erspielen. Leider setzte er nicht konsequent genug fort, wonach die Stellung zum Ausgleich verflachte. Im 24. Zug nahm er das Friedensangebot seines Gegenübers an.
Spielstand 0,5:1,5.

Meine Partie an Brett 3 verließ nie ernsthaft die Remisbreite, so dass auch hier der Friedensschluss das logische Ende bedeutete.
Spielstand 1,0:2,0.

Der Ausgleich gelang Alex Kartsev an Brett 2. Sein Gegner wickelte den Übergang ins Endspiel falsch ab und fand seinen König an den Rand gedrängt wieder. Alex hatte freie Bahn im Zentrum, um die schwachen weißen Bauern aufs Korn zu nehmen. Bald konnte er den ersten erobern und mit dem Tausch der Türme in eine Gewinnstellung abwickeln. Mit dem Verlust eines zweiten Bauern brach der weiße Widerstand endgültig zusammen.
Spielstand 2,0:2,0.

Wolfgang Kock büßte bereits in der Eröffnung einen Zentralbauern ein und konnte anschließend kein ausreichendes Gegenspiel entwickeln. Dafür gelang dem Gegner der Durchbruch durch die Mitte. Mit der Öffnung der Stellung geriet Wolfgangs König unter Beschuss, was schließlich zum Figurenverlust führte.
Spielstand 2,0:3,0.

Ingo Hilles obligatorisch kreativ vorgetragene Eröffnungsbehandlung erwies sich diesmal als zu kreativ. Gegen seinen im Zentrum steckengebliebenen König reichten normale Entwicklungszüge aus, um eine Gewinnstellung herauszuspielen. In beidseitiger Zeitnot versuchte Ingo einen letzten Fudel.

4r1r1/1kp4Q/p1p5/2bpR1q1/1P6/5PB1/P5PP/3R2K1 w – – 0 284r1r1/1kp4Q/p1p5/2bpR1q1/1P6/5PB1/P5PP/3R2K1 w – – 0 28“27…_Lxc5+!?_Geht_da_noch_was?“

27…Lxc5+!? 28.bxc5 Txe5. Nun scheitert 29.Lxe5 an 29…Dxg2 matt. Doch 29.f4! Te7 30.Db1+ gewann einen Turm. 1:0

Ein Hin und Her gab es bei Soel Kartsev an Brett 1. Sein Gegner opferte eine Figur für 2 Bauern, konnte jedoch keine ausreichende Kompensation nachweisen. Dann griff Soel daneben, was ihn fast einen halben Punkt gekostet hätte. Glücklicherweise revanchierte sich der Gegner postwendend.

5r1k/1p2R2p/p1q3pn/3R1p2/8/8/PP3PQN/2n3K1 b – – 0 295r1k/1p2R2p/p1q3pn/3R1p2/8/8/PP3PQN/2n3K1 b – – 0 29“Stellung_nach_29.Te7″

Nach 29…Sg8= wäre die Stellung ausgeglichen. Doch Schwarz entschied sich für 29…Sg4?? und nach 30.Sxg4 fxg4 31.Td1 war Soels Welt wieder in Ordnung. Die tödliche Drohung Tdd7 ist nicht mehr zu verhindern. Es folgte noch 31…Dc2 32.Tdd7 Se2+ 33.Kh2 Txf2 34.Td8+ 1:0.

Bei einem Spielstand von 3,0:4,0 hing jetzt alles von der letzten laufenden Partie an Brett 7 ab. In dieser wäre Uli Mittelbachert beinahe zum Match-Helden avanciert, hatte er doch mit einer Minusqualität in komplexer Stellung ein Remisangebot mannschaftsdienlich ausgeschlagen. Zu Recht, wie sich bald herausstellte. Denn sein junger Gegner verlor beim Versuch, das Remis zu forcieren, mehr und mehr die Nerven, ließ sich den Turm einsperren und opferte anschließend eine Figur für zwei Bauern. Als beide Spieler nur noch von ihren 30-Sekunden Boni lebten, war eine studienartige Stellung erreicht.

8/8/4k3/7p/5K1P/1p6/1N6/8 w – – 0 798/8/4k3/7p/5K1P/1p6/1N6/8 w – – 0 79“Stellung_nach_78…_Ke6″

Uli mit Weiß steht auf Gewinn, doch die Verwertung ist alles andere als einfach. Der Trick besteht darin, den schwarzen König bis auf die Grundreihe zurückzudrängen, um genügend Zeit zu haben, sich den h-Bauern abzuholen. Richtig war 79.Ke4! mit der möglichen Folge 79…Kd6 80.Sd3 Kc6 81.Ke5 Kc7 82.Kd5 Kd8 83.Sb2 Kc7 84.Sc4 Kd7 85.Ke5 Kc7 86.Kf5+– und der h-Bauer fällt.
In der Diagrammstellung zog Uli 79.Kg5, wonach 79…Kd5 nebst Marsch zum b-Bauern das Remis für Schwarz festhielt.
Endstand 3,5:4,5.

Die Einzelergebnisse


Br. Rang Gütersloher SV 1 DWZ Rang SV Castrop-Rauxel 1 DWZ 4,5:3,5
1 1 Grochtmann, Stephan 2084 1 Kartsev, Soel 2208 0:1
2 2 Ebert, Manuel 2124 2 Kartsev, Alexandr 2170 0:1
3 3 Plaßmann, Dominik 2071 4 Böhnke, Martin 2097 ½:½
4 4 Hanhörster, Stephan 2081 5 Hille, Ingo 2072 1:0
5 5 Janyska, Dennis 1998 7 Müller, Frank 2030 ½:½
6 6 Scharnowski, Tobias 2005 8 Kock, Wolfgang 1973 1:0
7 7 Krüger, Tim 2036 15 Mittelbachert, Ulrich 1858 ½:½
8 8 Minosjan, Artur 1999 2001 Balke, Reiner 1806 1:0


1. Mannschaft

Keine Änderung an der Tabellensituation unserer Ersten ergab sich nach der 4. und letzten Runde des Jahres 2014 in der NRW-Klasse. Unser Gast war der SK Münster, ebenfalls Absteiger aus der Oberliga, gegen den wir am Ende der letzten Saison noch ein Unentschieden ergattert hatten. Diesmal setzte es eine saftige 1,5:6,5 Niederlage und das, obwohl der Gegner komplett auf den Einsatz seiner holländischen Legionäre verzichtete. So bleibt die Erste auch zum Beginn des neuen Jahres auf dem 10. und letzten Platz der Tabelle stecken.

Es bleibt desolat

Als erster musste Wolfgang Kock an Brett 7 die weiße Fahne schwenken. Bereits nach 18 Zügen fand sich seine Dame in einer derart misslichen Lage wieder, dass eine Rettung nur unter Figurenverlust zu bewerkstelligen gewesen wäre.

2r2rk1/pp2bppp/2p1pn2/4R2q/2PP1Bb1/P1NB4/1P1Q1PPP/R5K1 b – – 0 182r2rk1/pp2bppp/2p1pn2/4R2q/2PP1Bb1/P1NB4/1P1Q1PPP/R5K1 b – – 0 18“Wohin_mit_der_Dame?“

Sowohl 18…Lf5 19. Lxf5 exf5 20.Txe7 als auch 18…Dh4 19.Lg5 Dh5 20.Lxf6 kostet Schwarz eine Figur, weshalb Wolfgang die direkte Aufgabe vorzog.
Spielstand 0,0:1,0

Das 0,0:2,0 ließ danach etwas auf sich warten, war letztlich jedoch nicht zu verhindern.
Pascal Werrn konnte den Druck der weißen Figuren gegen seinen f-Bauern nicht abschütteln und büßte diesen ein. Sein Gegner verwertete den Mehrbauern bei zusätzlich besserer Stellung dann ohne große Schwierigkeiten.
Spielstand 0,0:2,0.

Im Anschluss verpasste es Frank Müller, erstmalig in dieser Saison mit den weißen Steinen spielend, den Anschlusstreffer zu landen.

2k4r/pp3pp1/1np1p2p/q3P2P/1bP1NP2/1P3Q2/P5P1/1KBR4 w – – 0 262k4r/pp3pp1/1np1p2p/q3P2P/1bP1NP2/1P3Q2/P5P1/1KBR4 w – – 0 26“Stellung_nach_25._…Da5″

Die schwarze Armee hat sich am Damenflügel festgefahren, während Weiß Zentrum und Königsflügel unter Kontrolle hat. Ein kleiner Stupser hätte gereicht, um das dunkle Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. Geeignet hierfür war z.B. 26.Dg4! mit Angriff auf g7, wonach die Bauern nicht mehr zu verteidigen sind (26…Tg8 27.Sf6+-, 26…Lf8 27.Sd6+ Lxd6 28.Dxg7+-) und bald auch der Rest des Königsflügels dem Untergang geweiht gewesen wäre. Leider ging Frank an seiner Chance vorbei, behielt lediglich einen kleinen Vorteil übrig und musste sich schließlich ins Dauerschach fügen.
Spielstand 0,5:2,5.

Alex Kartsev an Brett 2 machte es besser. In einer aus einem 2.c3-Sizilianer hervorgegangenen völlig unübersichtlichen Stellung, behielt er den besseren Überblick, konnte das Qualitätsopfer seines Gegners widerlegen und uns auf 1,5:2,5 heranbringen.

Danach folgte jedoch leider der komplette Zusammenbruch unserer Stellungen.

Den Anfang machte ich selbst an Brett 3. In einem total remislichen und durch ganz simples Nichtstun zu haltenden Endspiel wollte ich den halben Punkt umgehend erzwingen. Dafür tauschte ich zunächst die Damen auf Kosten einer Bauernschwäche ab, verlor in dem nun entstandenen schwierigen aber immer noch haltbaren Läuferendspiel völlig die Nerven und ließ einen Durchbruch zu, der mich den halben Punkt kostete.
Spielstand 1,5:3,5.

Nicht besser erging es dem kurzfristig eingesprungenen Hartmut Tenschert an Brett 8, der im Laufe des Mittelspiels immer mehr in die Defensive gedrängt wurde, einen Bauern verlor und kurz vor dem Matt die Segel strich.
Spielstand 1,5:4,5.

Ingo Hille gelang es nicht, seinen König rechtzeitig zur Unterstützung des Damenflügels zurück zu beordern und konnte deshalb den Durchbruch der gegnerischen Bauern nicht aufhalten.
Spielstand 1,5:5,5.

Zuletzt verlor Soel Kartsev seine Partie am ersten Brett, nachdem auch bei ihm der Gegner am Damenflügel durchbrechen und sich eine neue Dame holen konnte.
Endstand 1,5:6,5.

Am 11.01. reisen wir zum bisher ebenfalls sieglose Team aus Gütersloh in der Hoffnung, endlich unsere ersten Punkte einfahren zu können.

Die Einzelergebnisse


Br. Rang SV Castrop-Rauxel 1 DWZ Rang SK Münster 1 DWZ 1,5:6,5
1 1 Kartsev, Soel 2208 5 Webb, Laurence 2237 0:1
2 2 Kartsev, Alexandr 2170 6 Chilla, Jan Eric 2214 1:0
3 3 Böhnke, Martin 2097 7 Molinaroli, Martin 2244 0:1
4 4 Hille, Ingo 2072 1001 Kamp, Christoph 2169 0:1
5 6 Werrn, Pascal 2019 1002 Rott, Georg 2110 0:1
6 7 Müller, Frank 2030 1003 Rehfeldt, Frank 2141 ½:½
7 8 Kock, Wolfgang 1973 18 Wieder, Heiner 2061 0:1
8 2001 Tenschert, Hartmut 1758 19 Borrink, Jörn 2110 0:1


1. Mannschaft

Runde der NRW-Klasse reiste unsere Erste zum SK Königsspringer Iserlohn. Die Papierform sah die Iserlohner in Punkto Spielstärke auf Augenhöhe. Da wir mit zwei hohen Niederlagen in die Saison gestartet waren, wurde es allmählich Zeit, die ersten Punkte einzufahren, um die rote Laterne loszuwerden. Am Ende hieß es leider: „Knapp daneben ist auch vorbei“ und wir fuhren mit einer 3,5:4,5 Niederlage im Gepäck zurück nach Castrop-Rauxel.

Ein Kampf auf Augenhöhe

Dabei begann der Kampf ausgezeichnet für uns mit einem raschen Sieg an Brett 7.
Denn Wolfgang Kock nutzte die fehlerhafte Abwicklung seines Gegenübers zu einem hübschen Mattfinale.

r3r1k1/1p1bqnpp/2pb4/8/4BP1N/1p4PP/PBQ5/R3R1K1 w – – 0 21r3r1k1/1p1bqnpp/2pb4/8/4BP1N/1p4PP/PBQ5/R3R1K1 w – – 0 21““

21.Lxh7+ Kh8 22.Sg6+ [In der Partie folgte das Matt nach der Fortsetzung 22.Lxg7+ Kxg7 23.Dg6+ Kf8 24.Dg8# 1:0] 22…Kxh7 23.Sf8+ Kg8 24.Dh7+ Kxf8 25.Dxg7# und Matt.

Es folgten zwei Unentschieden, die unseren Vorsprung festigten.
Zunächst gelang es Ingo Hille an Brett 4, seine zerstörte Königsstellung durch taktisches Gegensteuern im Zentrum zu kompensieren und die Partie so in den Remishafen zu bugsieren.

Anschließend fügte sich auch Alex Kartsevs Gegner an Brett 2 in das Remis, als es ihm nicht gelang, seinen Raumvorteil in etwas Zählbares umzuwandeln.
Spielstand 2,0:1,0 für uns.

So weit, so gut. Dann schlug das Pendel jedoch in die andere Richtung aus und Iserlohn übernahm die Führung.
Zunächst musste Frank Müller an Brett 6 den Ausgleich zulassen, da sich die zwei Mehrbauern des Gegners stärker erwiesen als Franks Qualität.
Spielstand 2,0:2,0.

Pascal Werrn an Brett 5 verlor im Mittelspiel zwei Bauern, wonach das Endspiel nicht mehr zu halten war. Spielstand 2,0:3,0.

Mir gelang es, mit dem Glück des Tüchtigen das Match in der Spur zu halten.

8/7p/4p3/pB1bPpk1/1p1Pp3/1P4P1/P3KP2/8 w – – 0 318/7p/4p3/pB1bPpk1/1p1Pp3/1P4P1/P3KP2/8 w – – 0 31““

Die Stellung ist völlig ausgeglichen und nach 31.Ke3 h5 32.Le2= wäre die Punkteteilung unterschriftsreif gewesen. Doch da ich zuvor bereits ein Remisangebot ausgeschlagen hatte, versuchte ich es mit Gewalt und zog 31.Lc4, was gründlich hätte in die Hose gehen können. Denn nach dem erzwungenen 31…Lxc4+ 32.bxc4 hätte 32…Kg6! nebst Rückmarsch des Königs nach d8 die Partie für Schwarz gewonnen. Die weißen Bauern sind gestoppt, und während sich der weiße Monarch um die schwarzen Freibauern am Damenflügel kümmern muss, bricht am Königsflügel der h- oder der f-Bauer durch.
Zu meinem Glück fand Schwarz diese Möglichkeit nicht und nach 32…a4 33.d5 b3
34.axb3 a3 35.d6 endete die Abwicklung in einem Damenendspiel, welches ich dank meiner zwei Mehrbauern locker gewinnen konnte.
Spielstand 3,0:3,0.

Im Anschluss gelang es Soel Kartsev am Spitzenbrett, sein schwieriges Endspiel mit Springer gegen 3 Bauern in den Remishafen zu lotsen.
Spielstand 3,5:3,5.

Die Entscheidung musste nun an Brett 8 fallen.
Hier hatte Dmitrij Rohovoy ein Endspiel mit einem Bauern weniger bei ungleichfarbigen Läufern zu verteidigen. Leider war der gegnerische Freibauer mit Unterstützung seines Königs so weit vorgerückt, dass Dmitrij dieses Unterfangen nicht gelang und wir den Kampf mit 3,5:4,5 verloren.

Am 14.12. kommt es gegen den SK Münster zu einer Neuauflage des Duells der letzten Runde der vergangenen Saison.
Mal schauen, ob wir wieder einen Mannschaftspunkt, in diesem Fall unseren ersten, einfahren können.

Die Einzelergebnisse


Br. Rang SK Königsspringer Iserlohn 1 DWZ Rang SV Castrop-Rauxel 1 DWZ 4,5:3,5
1 1 Scheider, Julian 2283 1 Kartsev, Soel 2208 ½:½
2 2 Schmücker, Marcus 2194 2 Kartsev, Alexandr 2170 ½:½
3 3 Kramps, Rene 2039 4 Böhnke, Martin 2097 0:1
4 4 Franke, Thomas 2076 5 Hille, Ingo 2072 ½:½
5 6 Klauke, Stefan 2104 6 Werrn, Pascal 2019 1:0
6 7 Schwanbeck, Christoph 2009 7 Müller, Frank 2030 1:0
7 8 Schartau, Bernd 1926 8 Kock, Wolfgang 1973 0:1
8 11 Glatzel, Jonas 1965 1001 Rohovoy, Dmitrij 1915 1:0

Von der 2. Runde der NRW-Klasse gibt es seitens unserer ersten Mannschaft wenig Positives zu vermelden. Bestenfalls, dass die Höchststrafe vermieden wurde, wenn auch nur um Haaresbreite. So trennten wir uns am Ende mit 0,5:7,5 von der zweiten Mannschaft der SG Bochum 31. Auch wenn man ins Feld führen kann, dass wir erneut ersatzgeschwächt antreten mussten, während der starke Gegner nahezu in Bestbesetzung bei uns auflief, ist es für die Erste in diesem Zustand schwer vorstellbar, am Ende der Saison mit dem Klassenerhalt belohnt zu werden.

The same procedure as last time

Nahtlos knüpften unsere Spieler an das Bild der vorherigen Runde an. Gute bis ausgeglichene Stellungen wurden oftmals einzügig in den Orkus geschmissen. Als Grund ist wohl in erster Linie mangelnde Spielpraxis anzuführen, die für die krassen taktischen Fehlgriffe verantwortlich gemacht werden kann.

So übersah Wolfgang Kock an Brett 6 gegen Dr. Sergij Tkachuk bereits kurz nach der Eröffnungsphase einen Zentrumsdurchbruch mit Doppelangriff auf zwei Figuren, welcher uns in Rückstand brachte.

Ein ähnliches Schicksal ereilte den kurzfristig eingesprungenen Reiner Balke an Brett 7. Eine Springergabel von Felix Werthebach in remislicher Stellung sorgte für das 0,0:2,0.

Alex Kartsev bekam es an Brett 1 mit IM Jens Kotainy zu tun. Bereits die Eröffnung lief nicht gut für Alex. Er verlor einen Bauern und die Verwertung des materiellen Vorteils gelang seinem Gegner problemlos. 0,0:3,0.

Fast zeitgleich musste Mark Kusnetsov an Brett 2 Konstantyn Tkachuk zum 0,0:4,0 gratulieren, der in den Verwicklungen die Oberhand behalten hatte.

Mit diesem Zwischenergebnis endete die erste Zeitnotphase. Die restlichen Partien sahen jedoch gut für uns aus. Frank Müller und ich hatten jeweils einen Bauern mehr und die Endspiele von Ingo Hille und Hartmut Tenschert waren verteidigungsfähig.
Doch es kam, wie es kommen musste.

Ingo Hille, den wir nach langer krankheitsbedingter Abstinenz wieder am Schachbrett begrüßen konnten, übersah an Brett 4 ein tödliches Schachgebot von Marlon Schlawin, welches die sofortige Aufgabe zur Folge hatte. 0,0:5,0.

Hartmut Tenscherts Endspiel gegen Jürgen Mazarov an Brett 8 verschlechterte sich zusehends bis zum Verlust. 0,0:6,0.

Frank Müller an Brett 5 berechnete die Folgen einer Springergabel falsch und statt einer Eins stand letztlich auch bei ihm die Null zu Buche. Kevin Kahleys wird es freuen. 0,0:7,0.

Als letzter Mohikaner an Brett 3 musste ich schließlich einsehen, dass mein Turmendspiel gegen FM Jochen Dahm nicht zu gewinnen war, was im Nachhinein von Nalimovs Database bestätigt wurde.

Endstand 0,5:7,5.

Am 16.11. beim SK Königsspringer Iserlohn werden wir uns deutlich steigern müssen, um das Saisonziel Klassenerhalt nicht frühzeitig ad acta zu legen.